Das alles kommt ziemlich laut und auftrumpfend daher, selten ist Ruhe für feiner Gezeichnetes. Etwa die Szene, in der Nadia dem „Clohschar“ Münzen aus seinem Bettelbecher klaut, um am Telefon ihre Tochter an Vasilkow zu verhökern. Oder die Figur des Kutschmow (Karl Thiele), alter Freund der Familie, den Lydia „Papi“ nennt und dem sie für Geld die Lolita machen will. Er zahlt großzügig und hat das Geld doch nur mühsam zusammengeborgt. Da verkauft sich eine für Geld, da muss einer die Liebe kaufen – doch für solche Feinheiten hat die zweieinhalbstündige Inszenierung leider keine Zeit.