Produktive Ängste
Auch das Bildmaterial unterstützt die Selbstironie: In den Videos von Hanna Green wachsen in der Backstage-Abbildung grüne Pflanzen, immer größer, bis sie am Ende wieder schrumpfen. Sie sind visueller Kommentar dessen, was auf der Bühne geschieht. Die drei versöhnen sich wieder, das Geräusch unter der Zuschauertribüne hat sich als real erwiesen und zum guten Schluss werden alle möglichen Ängste, die Mensch haben kann, aufgezählt. Für das Gesamtbild dieser Aufführung fehlt noch eine Figur: Als Running Gag läuft Leon Wieferich in weißem Hasenvollkostüm immer wieder über die Bühne und versucht die Geschichte vom Menschen zu erzählen, der Angst vor weißen Hasen hat, aber auch vom Hasen, der Angst vor Menschen hat. Am Ende beteiligt sich auch Wieferich an der Aufzählung möglicher Ängste, die in diesem Spiel den Charakter des Mutmachens annehmen: Angst muss nicht lähmen, sondern kann auch sehr produktiv sein.
Der Regie von Natascha Kalmbach gelingt es nicht nur, die Spielfreude des Ensembles anzustacheln, sondern auch mit genauem Timing eine so unterhaltsame wie berührende Show voller Paradoxien zu entwickeln. Das macht Spaß, diesem Ensemble mit seinen komödiantischen Möglichkeiten zuzuschauen, allen voran die strahlende Maren Kraus, aber auch Johanna Dähler, Simon Labhart und Leon Wieferich.
Es gibt auch eine Schlusspointe, die sei hier aber nicht verraten.