Die Solisten wirken in Jarg Patakis Konstrukt ähnlich verloren. Alejandro Lárraga Schleske bleibt als autistischer Papageno ein Fremdkörper, Lini Gong macht die Rachearie der Königin der Nacht zum Vogelgezwitscher. Jin Seok Lee hat als schluchzender Sarastro zu wenig Tiefe, Fausto Reinhart ist mit seinem wenig ausgeglichenen, unflexiblem Tenor als Tamino glatt fehlbesetzt. Dafür intonieren die drei Damen (Jana Havranová, Sally Wilson, Anja Jung) im Gegensatz zu den drei Knaben (Knabenkantorei Luzern) durchwegs gut – und Christoph Waltle gibt einen schön ekligen, masturbierenden Monostatos. Eine kleine Entdeckung ist der fragile Sopran von Aleksandra Zamojska. Ihre Pamina ist die einzige Figur an dem Abend, die ein bisschen näher rückt.