Timlin/Kleinknecht stellen in „Das Faustexperiment“ Faust in eine gegenwärtige Welt, die von Langeweile und Identitätsverlust geprägt wird. Leitmotivisch funktioniert dabei der Satz: „Zum Augenblick dürft` ich sagen:/Verweile doch, du bist so schön!“ Aber es gelingt ihm nicht, den Augenblick festzuhalten, wenn auch am Ende die Sehnsucht nach der Einheit mit der Natur, aber einer Natur im Glaskasten, verwirklicht erscheint. So wird die Welt zwar zur Schöpfung des Faust, aber eben nur als Spiegelbild seiner Projektionen. Timlin/Kleinknecht zeigen das sowohl im Zusammenspiel von Licht und Klängen, Videoprojektionen (Marek Pluciennik), als auch in den Interaktionen zwischen Mensch und Roboter in nachdrücklichen Bildern. Die Roboter wurden von Andreas Stelzer und Markus Knödler unter der Anleitung von Professor Ulrich Klauck in einer Koproduktion mit der Hochschule Aalen gebaut.