So wird das Purimfest als bedrohliche Maskerade, Beschneidung als blutrote Groteske dargeboten. Es gibt zudem echt bulgarische Bulgarendarsteller. Symbolisch schillernde Bilderfindungen reihen sich aneinander. Wenig ist dabei vom einstigen Leben an der Grenze zwischen Orient und Okzident, der multikulturellen Oase in Russe zu erfahren. Kein Blick wird gewagt hinter Canettis ebenmäßig lang gezogene Satzkonstruktionen oder die Kreation von Vergangenheit. Unvermittelt darf der Literaturnobelpreisträger zum Finale als O-Ton-Zuspielung ein zentrales Thema seines Werkes/Lebens behaupten, die Todesverachtung für den Tod, zu der ein Tänzer noch einen Totentanz durch den Pool zucken muss. Erinnerungsarbeit zerfließt, jedweder Fokus wirkt verschwommen. So war die Wasser-Metapher sicher nicht gemeint.