Dort hatte Intendant und GMD Ulf Schirmer seinen Stellvertreter Anthony Bramall ins Rennen geschickt. Der ging mit dem Orchester pointiert zur Sache, trug gleichwohl die Sänger. Da wo es gefühlvoll werden darf, ließ Bramall es zu, da wo es dramatisch wird, war er überzeugender als die Szene. Markus Marquardt lieferte einen wuchtigen Nabucco, während Gaston Rivero aus der kleinen Rolle des von zwei Frauen begehrten Isamele ein Tenorereignis von Rang machte. Amarlli Nizza war die eigenwillig nach Dramatik trachtende Abigaille während sich Jean Broekhuizen als Fenena mit Eloquenz in dem soliden Ensemble profiliert. Der Chor, der mit dem „Va pensiero..“ Gefangenenchor das Filetstück aller italienischen Opernchöre aufbietet, war in Bestform, so dass alle Protagonisten dieses „Nabucco“ in dem endlich mal ausverkauften Haus gefeiert wurde. Auch der Regisseur, sein Bühnenbildner Dieter Richter und Kostümbildnerin Renate Schmitzer wurden in diesen Jubel eingeschlossen.