Was einst frech und frivol war, ist heute höchstens noch Comedy. Die ausländische Prinzessin kommt bei Alden zwar ganz heutig über ein Flughafenförderband der Linie „Etoile Air“ an. Doch die große Verspätung dieser ganzen orangenen Operetten-Airline bei der Ankunft in Frankfurt ist wohl trotz allem nicht aufzuholen. Und dass ein gebürtiger Ungar wie Henrik Nánási so einem Werk Temperament und Übermut garantiert, ist natürlich auch ein Klischee (Rattle jedenfalls langte kräftiger hin). Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester schlug sich gleichwohl auf gutem Operettenstandard. Mit Christophe Mortagne hat man das rechte (französisch) sprech-singende Königsunikum an der Spitze des ausgewogenen Ensembles, aus dem Paula Murrihy als charmant stimmstarker Lazuli heraus ragt. Fazit: „L‘Étoile“ bleibt doch eher ein Sternchen. In Frankfurt passt das dennoch gut zwischen Schoecks „Penthesilea“ und Wagners „Siegfried“. Als Intermezzo zum Atemholen.