Angereichert werden diese bildszenischen Fantasien durch von Romanus Fuhrmann eingesprochene Texte aus Briefen und Tagebüchern des Künstlers, durch die vielschichtigen Klangcollagen Uli Wirwolls, durch dadaistisches Textgut sowie durch Gedichte Ernst Jandls. Dabei entstehen klug komponierte Bilder, so etwa eine Szene, die die Begeisterung des Künstlers als Kind für die insektenhaften Figuren in der marmornen Tischplatte überträgt und den Zuschauer versteinerte Körper im projizierten Marmor entdecken lässt. Dabei bleibt der Abend in seiner fragmenthaften Form einzelner durch Blacks und Cellospiel getrennter Szenen viel eher der Ausstellungsform eines Museums verwandt. Die in sich faszinierenden Fantasien wollen sich nicht recht zu einem theatralen oder maschinenhaften Ganzen verbinden, was gerade im ersten Teil den Eindruck einer losen Aneinanderreihung erweckt.
Im zweiten Teil hingegen werden die einzelnen Bilder stärker ineinander verschränkt, es ergibt sein ein flüssigerer Ablauf. Auch thematisch wird es hier konkreter und so macht sich die historische Klammer auf von den Erlebnissen des Soldaten Klee im Schützengraben des ersten Weltkriegs zur Diskussion um entartete Kunst zwei Jahrzehnte später. Albert Speers Monumentalarchitektur wird hier im Modellkastenformat zu Soldaten umgedeutet, die schließlich inklusive des dadasabbernden Hitlers im Orkus landen. Und ganz am Ende steht schließlich wieder ein stimmig collagiertes Bild: Eine Notiz des Künstlers über ein gehbehindertes Kind wird mit einem Gedicht über einen Vogel ohne Beine und die Beschneidung der künstlerischen Arbeit in der NS-Zeit verbunden. Damit schließt sich dieser Abend, dieses Plädoyer für Nicht-Verstehen und Assoziationsrausch.