So vergehen 60 Minuten flott mit den immer gleichen Sprüchen, der Nachwuchs verlässt bald das in die Jahre gekommene Haus, man geht Eislaufen, erfreut sich an der Weihnachtspredigt und verteilt Rosenkohl – bis nur Tante Victorine (Marlene Raab) noch übrig ist am Tisch und zittern ein Buch liest, nachdem auch Arnold (famos: Adrian Hildebrandt) und Maria (Damira Schumacher) das Zeitliche gesegnet haben.
Was bleibt vom Weihnachtsritual?
Das alles gerät amüsant und wird vom Ensemble um Tatjana Poloczek (als stets positive Molly Bönisch), Jonathan Dorando (seriös: Carl Bönisch) und Wolfgang Völkl (Vetter Hugo) engagiert gespielt. Und doch fragt man sich, was uns dieses Stück heute noch sagen kann oder will in einer Zeit, wo familiäre Weihnachtsrituale so ganz anders ablaufen und Großfamilie keine bürgerliche Konstante mehr ist. Als in der Schlussminute noch ein stattlicher Kronleuchter von der Decke knallt, bleiben manche Fragen offen, die man bald beim eigenen Weihnachtsmahl wird diskutieren können.