Beim Festival „Schöne Aussicht“ 2010 in Stuttgart waren die Uraufführungsinszenierungen von Bruno Stori zu sehen. Wunderbar komische Geschichten, geprägt von drei SchauspielerInnen, die ein Gespür für die leise Komik der Situationen entwickelten. Um so erstaunlicher ist, dass es Karin Eppler in ihrer Inszenierung gelingt, das Ensemble, das zugleich jugendliche und Elterngeneration spielen muss, bei der deutschen Erstaufführung am LTT Tübingen zu der Höhe führt, die das Ensemble von Bruno Stori auszeichneten. Wenngleich auch in Deutsch nicht immer die Melodien der italienischen Sprache nachgeahmt werden können, gelingen Eppler mit Licht und durchdachten musikalischen Einspielungen fast opernhafte Bilder. Auf der nur von wenigen Elementen bestimmten Bühne können die Schauspieler ihre Stärken ausspielen. Als Jugendliche überzeugen Stefanie Klimkait, Henry Braun und Sebastian Schmid mit ihren spielerischen Kämpfen absolut. Der zweite Teil allerdings wirkt ein wenig unfertig, die hysterischen Ausbrüche von Stefanie Klimklait noch zu aufgesetzt. Während Henry Braun mit seiner leisen, aber eindrücklichen Komik überzeugt, erscheint Sebastian Schmid ein wenig hölzern.
Nichtsdestotrotz feierte das Publikum diese Inszenierung, die nachdrücklich deutlich machte, dass hier dem Repertoire des deutschen Kinder- und Jugendtheaters eine wunderbare Geschichte zugewachsen ist.