Der Ansatz ist spannend, die Inszenierung hervorragend getimt, das Zusammenspiel auf hohem Niveau – gleichwohl bleibt diese erste von zahlreichen „Nichts“-Inszenierungen auf deutschen Bühnen ein wenig ungefähr. Figuren haben kaum eine Chance zu entstehen, nacherzählende Berichte dominieren, nur selten entstehen schöne Szenen wie die komische Gruselszene auf dem Friedhof (wo der Sarg eines verstorbenen Bruders für den Berg ausgegraben wird). Das Junge Schauspiel in Düsseldorf (das baubedingt die gesamte Spielzeit des neuen Teams am Schauspielhaus Düsseldorf eröffnet) beginnt mit einem reizvollen nihilistischen Stück ab 13, in dem das philosophierende Wortspiel dominiert. Das ist ein bemerkenswerter Start einer Sparte, die immer erwachsener wird und vom neuen Schauspielintendanten auch ernster genommen wird als zuvor. Nur möchte man den Figurenfragmenten manchmal zurufen, dass es vielleicht auch kleine sinnliche Dinge sein können, die dem Leben Sinn verleihen. Doch dafür haben die Figuren wie die Inszenierung mit ihrer großen Ambition keinen Blick.