Zum Kern der Geschichte wird das Mädchen aus der anderen Kultur. Julia Bartolome bricht wie ein türkischer Traum herein. Layla ist emanzipiert, traditionsbewusst, kontaktfreudig und lässt Nachbarn an der Wasserpfeife ziehen. Wenn sie sich mit jubelnder Stimme, strahlenden Augen und wehenden Tüchern auf rotierender Bühne in schmetternde Volkslieder von daheim wirft, kann der Anruf aus Bollywood nicht mehr weit sein.
Ausstatter Thurid Peine hat das Mietshaus als Mixtur aus Zirkusarena und Karussell gebaut, die fünfköpfige Band dahinter wechselt von der singenden Säge bis zur Klarinette durch mindestens 20 Instrumente. Zwar hat das Ensemble mit Elke Wollmann, Henriette Schmidt, Frank Damerius und Thomas L. Dietz einige gute Sänger, doch der für ständige Bewegung sorgende Regisseur mag nicht entscheiden, was er von denen verlangen will. So wird im gleitenden Übergang imitiert oder persifliert und manchmal reicht das Theater eine nette, abgenudelte Botschaft wie „Lass die Leute reden“ aus dem „Ärzte“-Repertoire bloß andächtig weiter. Ein flimmerndes Show-Stück, das mit Nürnbergs titelgebendem Zuwanderer-Stadtteil Röthenbach nach und nach auch die eigenen Ambitionen vergisst. Wittenbrink muss nicht zittern.