Die Vorlage des Balletts, Otfried Preußlers berühmtes Jugendbuch um den Waisenjungen Krabat, der in eine mysteriöse Mühle und damit in die Fänge eines Meisters und seiner schwarzen Magie gerät, wurde aufs Wesentliche konzentriert. Dadurch und durch den hohen Abstraktionsgrad des Balletts wird der Kern des Romans herauskristallisiert, was der im Grunde kargen Sprache Preußlers entspricht, die, wie der Tanz im Theater, die Ausmalung des inneren Geschehens und die Aussage im Kopf des Lesers entstehen lässt.
So erzählt Volpi in seinem „Krabat-Ballett eine archetypische Geschichte um das Erwachsenwerden, den Mut zum eigenverantwortlichen Handeln, die Befreiung von Fremdbestimmung und den Verführungen durch Macht sowie die erlösende Kraft der Liebe. Das großartig tanzende Ensemble (in den Hauptrollen: David Moore, Marijn Rademaker, Sue Jin Kang und Elisa Badenes), steuert seinen Teil zu einer rundum gelungenen Uraufführung bei, die Unterhaltsamkeit und Tiefe bietet.
Die offizielle Anerkennung: Der Intendant Reid Anderson hat Demis Volpi zum Hauschoreografen des Stuttgarter Balletts ernannt, „Krabat“-Darsteller David Moore wird Solist.