Für die Uraufführung am „Jungen LTT“ hat Ilona Lenk zwei Bilderrahmen als dominierende Bühnenbildelemente gesetzt. Einer schließt die Bühne zum Zuschauerraum hin ab, davor sitzen rechts und links die beiden Musiker. Der andere Rahmen steht im Hintergrund, bespannt mit einer Leinwand für Schattenspielelemente. Dazu kommen zwei große Sessel und ein Hocker, alle auf Rollen, für die Hofszenen und vier stilisierte Bäume für den tiefen, dunklen Wald. Aktionsszenen werden mit Mitteln des Kinderspiels ausgedrückt und eher epische Passagen in Schattenspiel umgesetzt. Die Kostüme sind märchenhaft bunt. Alles ist wie geschaffen für schnelle Szenenwechsel. Wie immer setzt Kondschak in seiner Regie auf das komödiantische Spiel der Darsteller. Das vierköpfige Ensemble wechselt mit Lust ständig die Rollen. Dabei gelingt es insbesondere Magdalena Flade z.B. hinter der Arroganz ihrer Henriette auch die dahinterliegenden Emotionen sichtbar zu machen. Linda Lienhard gestaltet ihre Simplinella als aufmüpfige Göre, während Dimetrio-Giovanni Rupp seinen Küchenjungen eher tumbe Züge gibt. Rupert Hausner gelingt es in seinen Rollen auf überzeugende Weise mit seinem trockenen Humor, zwischen Ironie und Ernsthaftigkeit zu balancieren – wie die gesamte Inszenierung, die die Erfolgsgeschichte des „Jungen LTT“ fortschreibt.