Dass der Zusammenprall von kleineren oder größeren Macken selbst bei einer so exquisiten Besetzung, wie sie das Burgtheater für seine Eröffnungspremiere aufbietet, nicht über ein darstellerisches Tischfeuerwerk hinauskommt, fällt dabei wohl auf die allzu vorhersehbar im Klischee dümpelnde Vorlage zurück. Vinterberg, der sich bei seinem Durchbruchsfilm „Das Fest“ und dem folgenden Fortsetzungsstück „Begräbnis“ noch als ein fesselnder Analytiker und präziser Szeniker bewährt hatte, kann mit seiner gemütlichen Kommune jetzt weder mit neuen Einsichten aufwarten, noch aus dem ganz normalen WG-Wahnsinn wirklich Slapstick-Funken schlagen und zum Witz von Yasmina Rezas Wortfeuerwerken aufschließen. Am Ende bleibt nur die Erkenntnis, dass das Gelingen oder Scheitern der Kommune als Lebensform ebenso vom Andauern oder Verschwinden von Zuneigung, Liebe oder Kompromissbereitschaft abhängt, wie in der „klassischen“ Klein- oder den „modernen“ patchwork-Familien auch. Glück ist Glücksache. Dafür hätte man freilich kein neues Stück gebraucht. Einer wie Harald Schmidt hätte dafür ein paar Minuten gebraucht und sein Publikum genauso amüsiert.