Insgesamt ist in dieser Beziehungskomödie aber sehr wenig Liebesverlangen oder Erotik im Spiel. Auch die von Onkel-Wanja-ähnlichen Sebastian und Magdalene beschworene „Melancholie der alten Russen“ bleibt Behauptung. Vermutlich ist auch der halb abstrakte Wohnraum, eine auf fünf weiße Billy-Regale mit einigen alten Büchern zulaufende Plattform, zu ungenau (Ausstattung: Anna Sörensen). Die Kammerspiele des Schauspiels Frankfurt wirken eher wie ein Ort für Kleinkunst als für ambitionierte Dramatik. Mehr Raum – auf der großen Bühne? – wäre jedenfalls mutiger gewesen und hätte auf die globale Ausweitung der Komödie gesetzt. So verläppert die Einsamkeit vor Videos im leeren Regal, die Kälte zwischen den Kreaturen wird mittels zweier zu Sebastian tretender Eisbären zum kämmerlichen Witz.