Dass Kehlmann dieses Format der historischen Biografie beherrscht, steht außer Frage, der Schritt vom Roman zum Theaterstück war dann eigentlich nur mehr ein kleiner. Punktet „Geister in Princeton“ dabei vor allem mit der Menschlichkeit seiner Figuren, so ist es das Verdienst von Anna Badora, diese mit Natürlichkeit und feinem Humor auf die Bühne zu stellen. Die Intendantin des Grazer Schauspielhauses findet eine Bildersprache, die das Spiel mit den abstrakten Kategorien und Dimensionen des Textes behutsam aufnimmt und Perspektivenwechsel mit sanften Licht- und Toneffekten unterstreicht. Dabei leitet sie das Ensemble zu einer konsequent realistischen Sprach- und Handlungsweise an, in die sich die fantastischen, stilisierten Elemente widerstandslos einfügen.
Was bleibt, ist der Eindruck eines stimmigen Gesamterlebnisses, nachdem man das Theater mit dem Gefühl verlässt, nicht tief bewegt, aber auf intelligente Weise unterhalten worden zu sein.