Vor dem Spiegel stehen sein Krankenlager nach einem Unfall und der Liegestuhl in der Klinik. Dort versucht er vergeblich, die Veränderungen in seinem Gehirn, die ihm immer unheimlicher werden, einzelne Worte rauben und dann sogar verhindern, dass er die Musik, die er noch im Kopf hat, aufs Notenpapier zu bringen, zu kurieren. Und man sieht den teuflischen Tod, als schwarzen Gondoliere, der Ravel immer wieder ins Wasser stößt und ihn auf dem OP-Tisch schließlich erwürgt. Allerdings behält der natürlich nicht das letzte Wort, denn das musikalische Genie flüchtet sich zu Ragna Schirmer auf den Schoß und man meint, in dem wunderbar melancholischen Gesichtsausdruck mit dem Puppenbauer Hagen Tilp den Komponisten ausgestattet hat, jetzt ein Lächeln zu sehen. Während der Tod auf der andren Seite des Zauberspiegels verzweifelt, weil ihm diese Seele offensichtlich durch die Lappen gegangen ist.
Christoph Werner ist ein Schmuckstück gelungen. Kathrina Kummer, Nils Dreschke, Sebastian Fortak und Lars Frank sind als Puppenführer nahezu unsichtbar, als Synchronsprecher plausibel und schlagen sich auch als Kapitän oder Arzt in ihrer eigenen Gestalt. Und mittendrin liefert Ragna Schirmer die Musik und ist die Seele des Ganzen. Ganz gleich, wie man das nun nennt: es stimmt irgendwie alles und ist großartig.