Den Mittelpunkt stellt der die Protagonistin verkörpernde Samuel Koch dar, der, gebunden an den Rollstuhl, als Symbolfigur des Überlebens fungiert. Er repräsentiert die Selbstermächtigung der geschundenen Autorin. Damit sie all die Krisen durchstehen konnte, erwies ihr das Schreiben samt seiner Möglichkeiten zur Anklage und Flucht gleichermaßen einen guten Dienst. Es hält einen Ort des Reflektierens bereit und findet seine Bühnenmetapher in einer großen Spiegelwand im Hintergrund. In ihr zeichnet sich wohl auch die Hauptbotschaft des Werks ab: Krieg und Zerstörung persistieren durch alle Zeiten hindurch.
Zwar gelingt es der Regie mittels einer Mixtur aus Piano und Forte, aus nachdenklichen und schrillen Szenen, „Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)“ zu einer gewissen Dynamik zu verhelfen. Gleichwohl läuft sich der Text als solcher rasch leer. Die zirkulären Gewaltbegegnungen lassen wenig gedankliche oder formale Variationen zu. Sowohl die Heldin als auch das Publikum müssen letztlich darin verharren. Es bleibt eben das Fleisch und der Schweiß und das Blut. Der Mensch ist Körper und die Bühne schlichtweg nur eine Bühne.