Der in der Pointensetzung von mehr als 50 Stücken erfahrene Autor kommt bei der Deutschland-Premiere im Fürther Kulturforum, die nach der dortigen Serie auf Deutschland-Tournee geht, auch als Regisseur schnell auf den Punkt. Er lässt Gregory B. Waldis zwar alle geschminkte TV-Glätte („Sturm der Liebe“, „Tierärztin Dr. Mertens“) abstreifen, nutzt aber die Instant-Dramatik der Soap-Kunst für flotte Wirkungstreffer. Der Darsteller lenkt die Figur immer am Rande des Nervenzusammenbruchs, stürzt sich dennoch elegant in die angebotenen Zynismen, nimmt Sinnsprüche zum Nachhäkeln mit („Das Gewissen überlebt nur, wenn wir es auch anwenden“) und spaziert so auf dem Boulevard der Gebrauchs-Philosophie strahlend ins Finale. Da war der Koll schon längst Sympathieträger und konnte ungestört an der Rache naschen. „Ich mach Sie fertig!“, ruft er ins Handy – und darf auf allgemeines Verständnis hoffen. Vielleicht hat jetzt Michael Moore einen Job für ihn.