In typischer Kushner-Manier wird dabei das Private mit der großen Politik verquickt, und auf einmal tun sich auch Verbindungslinien zwischen den Zwei- bis Mehrpersonen-Stückchen auf, sei es durch die psychotherapeutische Aspekte oder die rechtsradikalen Sympathien einzelner Protagonisten. Es spannt sich sogar ein Bogen von der ersten zur letzten Episode, da die mit dem Faschismus sympathisierende letzte Albanier-Königin Geraldine über mehrere Ecken tatsächlich mit dem Politiker-Clan der Bushs verwandt war.
Kushner entfesselt mit seinen Kleinigkeiten eine ziemlich Wüste, aber beeindruckende Gerölllawine, zu der die schlichte Mondlandschaft von Linda Johnkes Einheitsbühnenbild passt. Entstanden sind die Monodramen als Zeitungs- oder Magazin-Beiträge oder als (nicht realisiertes) TV-Skript. In Mannheim schippern sie wie fünf flotte Beiboote um die kapitalismuskritische Familienschlacht mit dem Bandwurmtitel „Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“, die Schauspieldirektor Burkhard C. Kosminski zu Jahresbeginn auf die Bühne gebracht hat, ebenfalls als Deutschsprachige Erstaufführung.