Diese Gefühle spielt das Ensemble des Jungen Nationaltheater Mannheim groß aus. Beeindruckend, wie genau die Spieler:innen in die Emotionen ihrer Figuren einsteigen. Beeindruckend aber auch, wie sie an der Überwindung derer Schwächen arbeiten, zunächst versteckt hinter den Masken, dann aber, nachdem man als Drachen aus Versehen das Wäldchen entflammt hat, auch wieder im geläuterten Ich. Inzwischen tagt es auch, der Vollmond, der sich langsam im Hintergrund über die Bühne geschoben hat, ist längst entschwunden.
Unterhaltsames Pop-Theater
James & Priscilla gelingt es, in dieser „Coming of Age-Fantasie“ (Internettext) die Gefühlswelten von vielen Heranwachsenden abzubilden. Die fünf Theatermacher:innen, die Text, Regie, Bühnenbild und Musik gemeinsam machen, entwickeln dabei ihre Perfomance als musikalische Nummernrevue. In den Songs kommen die Gefühle und die Sehnsüchte zum Ausdruck, wobei die Musik eher in discomäßigen Strukturen benutzt wird. Eine Stärke von James & Priscilla ist das szenische Ambiente und eine starke buntfarbige Lichtführung, neben vielen Blau- und Grüntönen auch solche in Pink, so dass „Fantastische Drachenwesen im Ferienlager – und wie sie sich kombinieren lassen“ auch als perfekte Show sich präsentiert (und die Nummern entsprechend beklatscht werden).
Die Szenerie ist beeindruckend: links vorne zwei Zelte mit einer Dattelpalme, in der Mitte vorne ein Lagerfeuer, an der rechten Seite ein kleiner Teich mit Wasser, Palme und einem Kiesstrand. Dahinter ein dichter Tannenwald, in dem die Spieler:innen sich zurückziehen können. Hinten links dominiert eine Felsenmauer, die etwas Burgartiges hat, davor ein Wegweiser, der auch zu einem Zauberwald führt. Kurz: ein Ort für perfekte Ferien. Unterhaltsames Pop-Theater mit einem starken Ensemble.