Getragen wird die Inszenierung von der wandelbaren Bühnenbildkonstruktion Andreas Wagners. Einem Kubus aus Metallverstrebungen wurden die Instrumente quasi eingebaut: Vibraphon, Trommeln und Becken hängen im Würfel-Gerüst, das sich diagonal zerteilen, verschieben und drehen lässt. So wird es abwechselnd zur Fischerhütte der Kleinfamilie, zur Unterwasserwelt, aufgeklappt dann zu Felsklippen oder Eisschollen. Dass diese phantastischen Welten mithilfe einfachster Theatermittel entstehen, der Klangraum dabei doppeldeutig auch den Lebensraum formt, ist auch dem bezaubernden Spiel der fünf Darsteller zu verdanken: Christine Janner, Regine Oßwald, Jürgen Decke, Andreas Wagner und Martin Zels singen, spielen und schlagen die Schlagwerke mit einer Energie, die nicht nur kleine Zuschauer völlig abtauchen lässt.
In der Regie von Christopher Gottwald gibt es keine festen Rollen, abwechselnd erzählen die fünf, wechseln zwischen den Figuren und Perspektiven, doch Verwirrung entsteht dadurch keine. Die Geschichte fließt, schneidige Melodien und Rhythmen treiben die Handlung voran, die Phantasie wird exquisit angefüttert. Am Ende bringt Oruk der Mutter ihr Fell wieder, sie gesundet und kehrt ins Meeresleben der Seehunde zurück. Oruks anfängliche Wut auf den Vater vergeht, der inzwischen selbst trommelnde Junge bleibt auf den Meeresklippen im Zwiegespräch mit den Seehunden… Das Pfütze-Team hat ein kleines Theaterglück erschaffen – für alle, die es teilen durften.