Im nunmehr rötlich schimmernden Licht entwickelt Eva Baumann starke Bilder. Skulpturhaft werden die Körper der Tänzerinnen geformt, die in immer neuen Formationen von der Sehnsucht erzählen, die verlorene Gemeinsamkeit untereinander und zur Natur wieder herzustellen. Nicht nur durch die stimmungsvolle Lichtführung (Licht & Technik: Ingo Jooß, Lorenz Uhlig), sondern auch durch die atmosphärischen Kompositionen von Michael Berentsen erreicht dieser Abend eine Dichte, die einen in den Bann nimmt. Im Wechsel zwischen den Klängen, die einen traumhaften Charakter haben, und Stille, die genaue Zäsuren setzt, wird die minimale Aktion wie unter der Linse eines Mikroskops herausgehoben. Zudem hat das langsame Bewegungsrepertoire etwas Mediatives, ohne esoterisch zu wirken.
Eva Baumann ist ein großer Wurf gelungen.