Es folgt die Auflösung: Gepetta beim Psychiater. Es geht um zwei Kinder. Eins ist fort oder tot, das andere „in die Räucherkammer gesperrt“. Alles wirkt wie verrückte Einbildung. Aber aus wessen Kopf? „Es ist das Unglück unserer Zeit, dass wir unsere Kinder zu sehr fürchten“, sagt der Psychiater (Aljoscha Langel), als er Gepetta entlässt. Ein würdiges Schlusswort: Man kann drüber nachdenken, muss aber nicht.
In „P(a)inocchio“ läuft etwas ab, was in die Zeit passt, aber fremd bleibt. Man erschrickt hier, erfreut sich da an einem Bild. Man flaniert hindurch. Dass man es gern tut, liegt an der Crew. Die Ausstattung von Daniel Roskamp, die Bildregie von Zuniel Kim, der Schnitt von Manh Tung Pham, die Musik von David Schwarz und das Sounddesign von Eeva Ojanperä sind nicht nur jedes für sich erlebenswert. Die Komponenten passen auch zueinander, entwickeln sogar gelegentlich eine Sogwirkung, zumindest bis zur jeweils nächsten interaktiven Gabelung. Vor allem aber ist hier ein optisches und akustisches Fundamententstanden, das theatrale Spielweisen am Bildschirm erlebbar macht. Und das ist schon ganz schön viel. Auch wenn die Geschichte, die Dringlichkeit fehlt: Man erfreut sich am Moment. Und wünscht sich, dass auf diesem Weg weitergegangen wird. Zu Inhalten.