Bei Andrea Breth werden alle realistischen Versatzstücke zu Teilen einer alptraumartig surreal ablaufenden Erinnerung Katjas an ihr Leben. Die dämmert, wie die Musik und Szene, aus dem völligen Dunkel auf und endet nach einer gespenstischen Totenmesse zwischen mit Kerzen bestückten Ölfässern mit dem abrupten Einschalten des Saallichtes. Zwischen diesen beiden Momenten fasziniert die Breth mit durchreflektiert atmosphärischer Sogwirkung.
Am Pult war Leon Hussain schlichtweg grandios beim Auflodern der Leidenschaft, beim Aufleuchten der Klangfarben, mit der präzisen Transparenz, dem atemberaubenden Sog und der Verschränkung des Ganzen mit der Szene. Und weil die Rückhaltlosigkeit, mit der sich Evelyn Herlitzius für diese Katja verausgabt, mit manch allzu lodernd herausgeschleudertem Ton versöhnt, wurde auch sie zu recht an der Spitze eines stimmlich, vor allem aber darstellerisch überzeugenden Ensembles gefeiert.