In den meisten Szenen geht es um die Schattenseiten des Kommunikationszeitalters. Gutenberg (mit klarer Diktion: Nicolas Cavallier) wundert sich über blinkende Spielekonsolen (homogen: die Petits Chanteurs de Strasbourg) und ist schockiert über die alltägliche Datenüberwachung. Staunend betrachtet er Kriegsbilder auf der Leinwand und schüttelt den Kopf über Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten (Regie: Yoshi Oida, Bühne: Tom Schenk). Der Abend wirkt wie ein sehr weit gefasstes, plakatives Brainstorming zum Thema Informationsgesellschaft. Es gibt eine glitzernde Hostess (koloraturensicher: Mélanie Boisvert) und eine Folia genannte Seelenverwandte Gutenbergs (mit warmem Mezzo: Eve-Maud Hubeaux). Es fehlen aber echte Charaktere und klare Konflikte. Die Nacht des Gutenberg hätte aufregender werden können.