Zusammen mit Evi Wiedemann (Bühne und Kostüm) ist es ihm gelungen, mit einfachen Mitteln von der Sinnsuche und Überforderung junger Erwachsener zu erzählen, die auf die Notwendigkeit, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, unterschiedlich reagieren. Auf die Frage nach dem guten Leben halten Aaron (Tilman Rose), Laura (Johanna Paliatsou), Nick (Felix Mühlen) und Jackie (Pascale Pfeuti) verschiedene Antworten bereit, wenn sie nicht, wie Stanley (Stefan Graf), über ihre produktive Ungeduld, möglichst schnell hoch hinaus zu kommen, die Frage selbst vergessen haben. Stanley und Aaron markieren dabei zwei Pole. Während der Junganwalt die (Wert-)Vorstellungen von Konsumkultur und Leistungsgesellschaft perfekt internalisiert hat und zwischen Fremd- und Eigenerwartung längst nicht mehr zu unterscheiden weiß; während Stanley versucht, frühere Missachtung durch eine steile Karriere zu kompensieren und dadurch neue Leerstellen generiert – nämlich reich ist an materiellen Gütern und Möglichkeiten, aber arm an Beziehungen –, wünscht sich Aaron, den Moment zu genießen. Er sucht die romantische Liebe und unreflektierte Erfahrungen: das Einfach-sein.
Ironisch-gebrochen und ohne zu banalisieren zeigt Löhle das Leiden fünf Suchender an den Verhältnissen und sich selbst und trifft damit den richtigen Ton. Sparsam gesetzte Akzente eröffnen in dieser Inszenierung den Blick aufs Wesentliche: das Paradox und die Gefahr einer Generation, unter ständiger Selbstbespiegelung sich selbst verlustig zu gehen und im eigenen Leben nicht mehr vorzukommen.