Nachdem Gotscheff so gut wie jede sich anbietende Möglichkeit für ein effektvolles Finale ignoriert hat, gibt es noch einen ziemlich eitlen Schlussmonolog. Bei dem droht nicht nur Jens Harzers manierierte Sprechweise in eine fast penetrante Weinerlichkeit zu kippen und zu nerven. Hier schimpft vor allem der Dichter in einer Art von aphoristischem Essay über alles, was ihm an Ungerechtigkeit der Weltgeschichte gegenüber dem Widerstand der Kärntner Slowenen so gegen den Strich geht. Und erledigt dabei gleich das mit, was die Mitwelt dem Zeitgenossen Handke zumutet…
Über weite Strecken ist dieser Text durchaus eine suggestive Worttraumtänzerei. Er hat die Kraft für poetische Bilder und den feinen Humor des Worterfindungskünstlers. In der direkten Rede freilich bricht der dramatische Gestus erst im zweiten Teil gelegentlich, dann aber fulminant durch. Grandios, wenn Oda Thormeyer als Mutter das Deutschlandlied heraus lacht oder wenn Gabriela Maria Schmeide als lebenskluge Großmutter außer Kontrolle gerät. Doch schaffen es weder Gottschef noch Harzer, den Text wirklich aus der altersweisen Attitüde zu befreien und auf ein Theatermaß zu konzentrieren. Am Ende wurde in Hallein vor allem der angereiste Handke gefeiert.