Zum Tod von Ulrike Gondorf
Foto: die Journalistin, Dramaturgin und Moderatorin Ulrike Gondorf © WDR/Herby Sachs Text:Andreas Falentin, am 9. August 2019
Völlig überraschend ist unsere Journalistenkollegin Ulrike Gondorf im Alter von 66 Jahren gestorben. Seit 2000 war sie hauptsächlich für WDR 3, den Klassiksender des Westdeutschen Rundfunks tätig, wurde hier zur „Stimme des Klassik Forums“ und lieferte regelmäßig Berichte und Reportagen für die Magazin-Schienen „Mosaik“ und „Scala“. Weniger bekannt ist ihre Dramaturgentätigkeit am Theater Krefeld Mönchengladbach und am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken in den 90er-Jahren. Auch als Librettistin machte Ulrike Gondorf sich einen Namen, etwa für Opern von Michael Radeke („Niemandsland“) oder Thomas Blomenkamp („Der Idiot“). Ihr über Musik und Theater hinausgehendes Wissen schlug sich zudem in Reportagen über Bildende Kunst oder Beiträge für die Rundfunkreihe „Zeitzeichen“ nieder.
Ulrike Gondorfs Texte, die gelegentlich auch in der DEUTSCHEN BÜHNE erschienen, waren stets getragen von einer großen Begeisterung für Musik. Sie zeichneten sich durch Neugier aus und – gerade in der Beschreibung szenischer Vorgänge – durch Behutsamkeit. Dabei war Ulrike Gondorf durchaus meinungsstark und streitbar, eine Seite, die sie etwa bei ihrer Arbeit für die inzwischen eingestellte Kölner Theaterzeitung Akt des öfteren zeigen konnte.
Jetzt fehlt eine wichtige Stimme in der nordrhein-westfälischen Theaterlandschaft.