Zum Tod von Simone Thoma
Foto: © Knut Wolfgang Maron Text:Detlev Baur, am 25. Mai 2023
Die Schauspielerin und Regisseurin Simone Thoma ist gestorben. Sie war ein prägendes Ensemble-Mitglied des Mülheimer Theaters an der Ruhr.
Ihre Stimme und ihre Figur waren zart, dabei entwickelte Simone Thoma in ihren zahlreichen Rollen am Theater an der Ruhr eine große Weite und Kraft. Im Nachruf des Theaters heißt es: „Die Tiefe und Unbedingtheit ihrer Annäherungen an das Theater machten sie zu einer außergewöhnlichen Autorin eigenwilliger und berührender Figuren. Ihre außerordentliche Fähigkeit, in sich hineinzuhören, führte zu einer Klarheit des Denkens.“
Zunächst besuchte sie die Schauspielschule von Andrea Moll in Freiburg im Breisgau. Von 1988 bis 1992 studierte sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. 1993 ging sie ans Theater an der Ruhr; unter anderem spielte sie dort Antigone, Dona Rosita, den Narren in „König Lear“ oder Chou Chou in Roberto Ciullis Clowns-Projekten. Seit 2010 inszenierte Simone Thoma dort auch selbst, etwa Ibsens „Gespenster“ (2019) oder Thomas Köcks „antigone.ein requiem“ (2020).
Simone Thoma starb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 56 Jahren. 30 Jahre lang war sie eine prägende Kraft des Theaters und ein fester Bestandteil dieses kontinuierlich sich weiter entwickelnden Hauses. Für alle Theaterfreunde, die ihr begegneten, ist ihr Tod ein großer Verlust. Das Theater an der Ruhr trifft ihr Tod tief: „Als Mensch und Künstlerin wird sie uns fehlen.“