Was macht der Krieg mit dem Theater?

Welche Wirkung hat der Krieg auf das Theater? Ein Überblick über Produktionen des vergangenen Jahres.

aus Heft 05/2023 zum Schwerpunkt »Was macht der Krieg mit dem Theater? Einstürzende Weltbilder in Osteuropa und Deutschland«

Die Ukraine war im vergangenen Jahr im deutschen Theater präsent wie nie: Ukrainische Künstler:innen gastieren hier, Koproduktionen und Gastspiele bereichern die Szene. Welche Wirkung hat der Krieg auf das Theater? Ein Überblick über Produktionen des vergangenen Jahres.

Das ukrainische Theater hat im letzten Jahr alles verloren. Schauspieler:innen kämpfen als Soldaten an der Front oder sind auf der Flucht, Ensembles wurden auseinandergerissen, Inszenierungen durch den Krieg verhindert. Das zerstörte Theater in Mariupol, in dessen Keller auch Kinder einem russischen Raketenangriff zum Opfer gefallen sind, wurde zum Sinnbild der Zerstörung von Menschlichkeit und Zivilisation im weitesten Sinne. Andererseits haben das ukrainische Theater und seine Künstler:innen im Ausland, vor allem in Deutschland, auch etwas Neues erreicht: Beachtung. Nicht nur als Stipendiat:innen oder als Gastkünstler:innen in Tanz-, Opern- oder Schauspielensembles, sondern auch als Botschafter:innen ihrer Kultur. Das Theater der Autor:innen, das im März 2022 in Kyjiw eröffnet werden sollte, konnte in zahlreichen Lesungen im deutschsprachigen Raum lebendig werden und hat damit ironischerweise trotz der verhinderten Eröffnung hierzulande eine Aufmerksamkeit erfahren, die ihm sonst schwerlich zuteil geworden wäre. Auf zahlreichen Podien und in Artikeln konnten die Mitglieder dieses Kollektivs oder andere Regisseur:innen, Dramaturg:innen oder Dramatiker:innen aus der Ukraine den überraschten Gastgebern ihre strikte Distanzierung von Russland erklären.

Langsam entsteht in Deutschland bei Publikum wie Theaterleuten ein Bewusstsein dafür, dass Russland seit Jahrhunderten auch in der Kunst andere osteuropäische Kulturen repressiv unterdrückt hat. Der Krieg hat nicht nur die Ukrainer:innen im Angesicht einer existenziellen Bedrohung von außen zusammenrücken lassen, sondern auch unser Verständnis für die Identität und Geschichte der Ukraine gestärkt: für die Unterdrückung des Landes durch das zaristische und sowjetische Reich und das postsowjetische Russland Putins.

Eine heikle Frage ist der Umgang mit russischen Künstler:innen. Zuletzt beschäftigte die Absage ukrainischer Musiker bei den Wiesbadener Maifestspielen die deutsche Kulturszene, weil sie nicht an einem Festival teilnehmen wollten oder sollten, zu dem die russische Sängerin Anna Netrebko eingeladen ist. Netrebko zählt nicht zu den zahlreichen russischen Exilanten jüngeren Datums. Befremdlicher erscheint uns die grundsätzliche Ablehnung jeder Zusammenarbeit mit allen russischstämmigen Künstlerinnen und Künstlern durch die überwiegende Zahl an ukrainischen Theaterleuten. Der Regisseur Kirill Serebrennikow oder die künftige Schauspielleiterin der Salzburger Festspiele Marina Davydova haben sich immerhin unter Einsatz ihres Lebens vom russischen Regime distanziert. Hier ist ein Boykott aus unserer Perspektive nicht hinnehmbar; ich halte ihn angesichts des akuten Leids in der Ukraine als persönliche Entscheidung allerdings für nachvollziehbar.

„Leben und Schicksal“, Theater Bremen: Ein Krieg in weiter Ferne

In jedem Fall sollte uns bei aller Solidarität und allem Zusammenwachsen im Exilland Deutschland bewusst bleiben, dass die Wirkungen des Krieges auf das Theater in Deutschland und der Ukraine sehr unterschiedlich sind. Armin Petras’ Inszenierung des Romans „Leben und Schicksal“ von Wassili Grossmann am Theater Bremen gelingt es beispielsweise trotz engagiertem Ensemble nicht, die Katastrophe Krieg sinnlich erfahrbar zu machen. Zu sehr dreht sich das Spiel um die Aufarbeitung komplexer Schicksale im II. Weltkrieg, zu fern bleibt das dem Publikum.

Alexander Swoboda, Julischka Eichel und Robert Kuchenbuch in „Leben und Schicksal“, inszeniert von Armin Petras am Theater Bremen © Jörg Landsberg

 

Dabei ist dieser in der Sowjetunion entstandene Stalingrad-Roman ein großer Wurf: Der jüdischstämmige, in der Ukraine geborene Autor ist wie so viele andere ein Beispiel für die Verbindungen zwischen ukrainischer, russischer und jüdischer Kultur, ein kultureller Reichtum, der bezogen auf das ukrainisch-russische Verhältnis spätestens seit 2022 kaum eine Zukunft haben dürfte. Die im II. Weltkrieg von deutschen Invasoren zerstörte jüdische Kultur Osteuropas steht – das wird in der aktuellen Krise noch einmal deutlich – in besonderem Maße für die kulturelle Vielfalt im Vielvölkergemisch zwischen Lwiw und Donbas. Letztlich bleibt in Petras’ Inszenierung der Krieg aber eher ein fernes, historisches Ereignis.

„Sich waffnend gegen eine See von Plagen“, Schaubühne Berlin: Schauspieler im Krieg

Ganz anders ist das in einer der ersten ukrainisch-deutschen Produktionen, die über eine flüchtige Bestandsaufnahme per Lesung oder Podiumsgespräch hinausging. An der Schaubühne in Berlin inszenierte der Regisseur Stas Zhyrkov den mit dem Dramaturgen Pavlo Arie erarbeiteten Text „Sich waffnend gegen eine See von Plagen“. Stas Zhyrkov und Pavlo Arie sind so etwas wie die viel beschäftigten Meister der ukrainisch-deutschen Kriegsaufarbeitung im Theater. Arie kuratierte zahlreiche Kultursalons am Berliner Ensemble und am Düsseldorfer Schauspielhaus unter dem Titel „Geschichten aus dem Exil“. Und er schuf die Textgrundlage für zahlreiche Inszenierungen Zhyrkovs.

In „Sich waffnend gegen eine See von Plagen“ an der Schaubühne sprechen die drei Schauspieler Holger Bülow (vom Ensemble der Schaubühne), Oleh Stefan und Dmytro Oliinyk (die wie der Regisseur und der Dramaturg vom Kyjiwer Left Bank Theatre stammen) zunächst über ihre jeweilige Situation als deutscher beziehungsweise ukrainischer Schauspieler im Angesicht des Krieges in der Ukraine. Es wird deutlich, wie komplex die Frage einer ukrainischen, russischen oder sowjetischen Identität bei den beiden Schauspielern aus Kyjiw ist.

„Sich waffnend gegen eine See von Plagen“ Ein Projekt von Stas Zhyrkov und Pavlo Arie an der Schaubühne am Lehniner Platz mit Oleh Stefan © Gianmarco Bresadola

 

Die Inszenierung fragt im Kern nach der „Rolle“ von Schauspieler:innen und den Möglichkeiten von Theater im Krieg. Durch Berichte oder eingeblendete Fotos oder Filmeinspielungen kommen Kollegen, die selbst an der Kriegsfront sind, auf die Berliner Bühne. Auch stellen sich Verbindungen zu Shakespeares „Hamlet“ ein, der Titel entstammt Hamlets zentralem Sein-oder-Nichtsein-Monolog: Hamlet ist ohnmächtig und angesichts seiner Tatenlosigkeit von einem schlechten Gewissen geplagt, ähnlich wie die beiden Schauspieler aus der Ukraine.

Am Ende stellen sich die drei in einen engen Schrank, als sei er ein Sarg, sprechen zu ihren im Licht tanzenden Händen kleine, persönliche Nachrufe auf verstorbene Soldaten (oder auf sich selbst?). Das starke binationale Mini-Ensemble hat sich hier auch bildhaft in einem schaurig-schönen Bild zusammengefunden, hat aus dokumentarischem Material eine zwischen allen politischen und emotionalen Fallstricken fein austarierte künstlerische Aufarbeitung entwickelt und dabei die Grenzen und die Kraft von gemeinsamem künstlerischem Spiel untersucht – ein Theaterereignis.

„News from the past“, Münchner Kammerspiele: Gemeinsame Kriegsgeschichte

Eine zweite ukrainisch-deutsche Begegnung entwickelte Zhyrkov mit dem Münchner Dramaturgen Martín Valdés-Stauber. In „News from the Past“ an den Münchner Kammerspielen werden mit zwei deutschen und zwei ukrainischen Schauspieler:innen (wieder dabei ist Dmytro Oliinyk) der gegenwärtige Krieg in der Ukraine und die deutsche Eroberung der Ukraine im II. Weltkrieg aufgearbeitet, einschließlich des von Deutschen organisierten Massakers an der jüdischen Bevölkerung von Babyn Yar im September 1941. „News from the Past“ verbindet historische Aufarbeitung und aktuelle persönliche Schicksale. Die Verbindung aus Information und szenisch entwickelter gemeinsamer Bearbeitung von Traumata erscheint als theatergemäßer Weg der Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt. Dabei verwandelt sich das binationale Ensemble am Ende in eine europäische Familie.

„Odyssee“, Schauspielhaus Düsseldorf: Mit Laien aus beiden Ländern

Im Februar zeigte dann Zhyrkov – wieder basierend auf einem Text von Pavlo Arie – eine „Odyssee“. Am Düsseldorfer Schauspielhaus trafen Laien aufeinander: einheimische und geflüchtete Frauen aus der Ukraine. In Anlehnung an die „Odyssee“ Homers gerät in einem Ort zwischen Warteraum, U-Bahn-Station und mediterraner Ruine die wartende Ehefrau Penelope ins Zen­trum. Damit spielt die Produktion neben der Spiegelung der akuten Sorgen geflüchteter Frauen auch auf die Nebenrolle der Frau in der abendländischen Geschichte an; zwei mitspielende Jungen deuten männliche Gewalttätigkeit an, während zwei junge Frauen das Spiel als fast professionelle Girlband mit einer Mischung aus deutschem Volkslied und ukrainischem Chorgesang musikalisch rahmen.

Thematisch ist die Produktion recht weit gefasst; dennoch beeindruckt auch hier das Ensemble. Integriert ist auch eine russischstämmige Frau aus Neuss; allein diese längst nicht mehr selbstverständliche Inklusion beweist die Gemeinschaft stiftende Kraft dieser „Odyssee“. Wieder stellt die Inszenierung auf der Bühne die komplexe Begegnung von Deutschen und Ukrainer:innen her. Das gemeinsame Singen oder das Sprechen in unterschiedlichen Sprachen, vor allem das intensive Zuhören der anderen schafft eine individuelle Form der Verständigung.

Am 4. Mai wird Stas Zhyrkov am Schauspielhaus Zürich Pavlo Aries „Antigone in Butscha“ inszenieren. Die Suche nach Entlastung durch die Verbindung der traumatischen Gegenwart mit fortwährenden Klassikerstoffen geht weiter; auch da dürften sich performativ-selbstreflexive und an einen klassischen Stoff anschließende theatrale Formen zu einem konkreten Theater um beziehungsweise gegen den Krieg verbinden.

„Zerstörte Straßen“, Theater Göttingen und Bamberg: Kraft im Fragment

Ukrainische Dramatik spielte zunächst vor allem in Lesungen eine Rolle. Eine erste Ausnahme bildete das 2017 in London uraufgeführte Stück „Zerstörte Straßen“ von Natalia Vorozhbyt. Sie beschreibt darin den Kriegsalltag in der Provinz Donbas, wo seit 2014 ein lokal begrenzter, in Deutschland bis 2022 erfolgreich verdrängter Krieg Russlands gegen die Ukraine stattfindet. Die Szenenfolge wurde wirkungsstark am Deutschen Theater Göttingen und am Theater Bamberg inszeniert. Die Göttinger Inszenierung von Niklas Ritter gewann den Publikumspreis beim Münchner Festival radikal jung.

„Zerstörte Straßen“ am Deutschen Theater Göttingen

„Zerstörte Straßen” am Deutschen Theater Göttingen ©  Thomas Aurin

 

In Bamberg inszenierte der (teilweise in Deutschland aufgewachsene) polnische Regisseur Wojtek Klemm die Szenenfolge; auch in der Videoaufzeichnung – aufgrund wiederholter krankheitsbedingter Vorstellungsausfälle konnte ich die Inszenierung nicht vor Ort sehen – wird deutlich, dass hier ein hoch motiviertes Ensemble agiert. Dabei nimmt sich die Aufführung ausgiebig Zeit für die performative Etablierung der Umstände ihrer theatralen Auseinandersetzung mit dem alles überstrahlenden düsteren Thema: „Wie spielt man Krieg?“ lautet eine von vielen Fragen, die sich die Schauspieler:innen auf offener Bühne stellen. Die Inszenierung schreckt vor grotesker Zuspitzung nicht zurück. Ziel ist es hier – weniger als in den Produktionen von Stas Zhyrkov, wo Humanität in inhumanen Zeiten herausgestellt wird –, die absurde Grausamkeit des alltäglich gewordenen Krieges zu beschreiben. Im Text geschilderte Einsamkeit und Brutalität werden besonders deutlich, weil sie mit den improvisiert wirkenden Übergängen voll privatistischer Blödelei kontrastiert werden; zugleich wird die prekäre Situation von Theatermacher:innen und der Autorin dem Publikum deutlich. Ein starker Text in einer großartigen Inszenierung. „Green Corridors“, ein Stück von Vorzhbyt über Krieg und Flucht ist voraussichtlich im April an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt worden.

Anastasiia Kosodii, Hausautorin am Nationaltheater Mannheim, beschreibt in „Wie man mit Toten spricht“ mit ähnlichen Mitteln wie Natalia Vorozhbyt den Krieg; hier sind es die Er­eignisse der letzten Monate in Bachmut, Saporischschja oder Mariupol: Die Hilflosigkeit der Autorin, Erinnerungen an bessere Zeiten, das Grauen und die Verwirrungen der Gegenwart; die tödlichen Bewegungen russischer Raketen werden in einem Liedtext formal „gefasst“.

„Hamlet“ im Kino und am Deutschen Theater Berlin: Alter Text und neue Probleme

„Welch ein Scheiß, dieser Krieg“ heißt es auch bei den Proben für ein „Hamlet“-Projekt mit jungen vom Krieg im Donbas gezeichneten Menschen, die im Dokumentarfilm „Das Hamlet-Syndrom“ gezeigt werden. Auch in dem in Kinos gezeigten Film von Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski verbindet sich Shakespeares überforderter Zauderer Hamlet mit von der kriegerischen Realität überrumpelten jungen Menschen: eine Frau, die vor ihrer Mutter verborgen an der Front kämpft, ein Mann, der vom Kriegsgegner gefoltert wurde. Dabei werden auch vom Krieg unabhängige Aspekte der Gesellschaft in der Ukraine beschrieben, wenn ein homosexueller junger Mann mit seiner wenig toleranten Mutter spricht oder eine junge Frau sich für ihre Pläne, das Land zu verlassen, entschuldigen muss.

Dass „Hamlet“ der ideale Stoff für die Situation in der Ukraine ist, belegt auch die Produktion „Ha*l*t“, mit der ein ukrainisches Ensemble Anfang März das fünfte Festival Radar Ost am Deutschen Theater in Berlin eröffnete. Das bereits erwähnte Left Bank Theatre hatte im März 2022 eine Premiere des Klassikers geplant, die wegen des Kriegsausbruchs abgesagt werden musste. Die Ausgangsidee ist gewagt: Vor dem eisernen Vorhang trifft sich das Ensemble zum Publikumsgespräch; der Kriegsfall sei ja nun doch nicht eingetreten, die Premiere lief gut, nur der Darsteller des Fortinbras fehlt. Die zunehmende Verwirrung im Ensemble spielen die fünf ukrainischen Darsteller:innen überzeugend, das Mitlesen der deutschen und englischen Untertitel ist angesichts der komplexen Konstellation – und der folgenden Vermischungen mit dem scheiternden Helden Hamlet – hilfreich, aber auch etwas mühsam. Dann hebt sich der Vorhang und gibt den Blick frei auf sechs kleine Kunsttannen.

„Ha*l*t”, eine Kooperation mit dem Left Bank Theatre, Kyjiw / Ukraine für RADAR OST 2023 © Arno Declair

 

Die knapp zweistündige Inszenierung von Tamara Trunova verbindet im Folgenden „Hamlet“-Texte der verzweifelten Hauptfigur mit Selbstbefragungen der durch den Krieg verwirrten Darsteller:innen. Das ist klug verwoben, in den Shakespeare-Partien allerdings weniger packend als in den autobiografisch gefärbten Partien. Spät kommt der Geist von Hamlets Vater hinzu, die sechs Figuren erinnern in der Vermischung aus Theaterrealität und vorgeschriebenem Drama an Pirandellos „Sechs Personen“ auf der Suche nach ihrem Autor, sie sind selbst zu Geistern zwischen Albtraum und Realität geworden. Die größte Kraft hat die Inszenierung in den beiden kurzen Videoeinspielungen des ursprünglich als Fortinbras vorgesehenen Volodymyr Kravchuk, der seit einem Jahr als Soldat im Krieg ist. Die Worte des norwegischen Angreifers, der zugleich ukrainischer Verteidiger ist, beschreiben ein Land nach dem Krieg. Die Inszenierung verhandelt Sprachlosigkeit und Alptraumhaftes der ukrainischen Gegenwart. (Produzent ist übrigens Stas Zhyrkov.) Die Inszenierung schließt gewissermaßen die zum Saisonstart an der Schaubühne begonnene Auseinandersetzung mit Krieg und „Hamlet“ ab, ist in ihrer traditionelleren Handwerklichkeit aber nicht unbedingt ein größerer Wurf. Auch fehlt mit einem rein ukrainischen Ensemble hier die Begegnung zwischen Ukraine und Deutschland.

Der Wunsch: Ein Theater der Menschlichkeit

„Ha*l*t“ wurde zunächst nur für zwei Vorstellungen produziert; das mag ein Hinweis darauf sein, dass die ukrainisch-deutschen Gemeinschaftsproduktionen bislang eher nicht fürs große Publikum gedacht sind. Die Inszenierung schließt einen Kreis, lässt dabei aber bewusst alle Fragen offen. Dass ukrainisches Theater in Deutschland ein Gewinn auch für deutsche Theater und Interessierte ist, zeigen die bewegenden Inszenierungen von Stas Zhyrkov und des Stücks „Zerstörte Straßen“. Der Regisseur Lukasz Lawicki hat mit dem Staatstheater Oldenburg ein Rechercheprojekt in der Ukraine unternommen. Im Interview mit der taz betont er, dass die Theater den Kriegsbildern aus den Medien vor allem eines entgegensetzen können: Menschlichkeit. Das ist die Quintessenz dieses außergewöhnlichen Theaterjahres.