Ausgangspunkt für Regisseurin Marie Schleef war in der Tat eine kurze Geschichte in der britischen Zeitung The Guardian. Sie hat daraus eine originelle Suspense-Story gestrickt, die mit den klassischen Mitteln eines Psychothrillers arbeitet: Spannung, Spannung, Spannung. Die Handlung wird nur symbolhaft angedeutet, einiges wird in Form von kurzen Trickfilmsequenzen projiziert während Kristin Steffen selbiges pantomimisch überzeichnend andeutet. Zusätzlich bewegen sich alle Figuren permanent im Schneckentempo. Und ein bisschen Psycho wird’s auch. Das dumpfe Signal, das das Publikum vor und während des Stückes beschallt, ist jedenfalls mehr als nervend.
Erstaunlicherweise entsteht trotz des reduzierten Bühnengeschehens so etwas wie Spannung, und zwar in dem Maße, wie die Handlung „eskaliert“. Die gipfelt dann im Erscheinen des SEKs, das – natürlich auch im Schneckentempo – den mysteriösen Geräuschen nachzugehen versucht. Das bleibt am Ende zwar erfolglos, hat dem Publikum aber wenigstens 75 erstaunlich spannende Minuten beschert. Kakteen spielen im Übrigen auch eine Rolle. Vielleicht eine stachelige Andeutung für die Störungen, die andere Individuen zuweilen bedeuten können? Die Frage bleibt offen. Genauso offen wie die dem Stück zu Grunde liegende Story.