Diese Reduktion auf Sprache macht diese Inszenierung zugleich spannend und ermüdend. Dem Publikum wird keine Pause gegönnt, es muss ständig das sprachliche Potential mitdenken und für sich in Bilder umsetzen. Zudem wird, um die Intimität zu unterstreichen, im Treppenhaus in einem eher unaufgeregten Ton gesprochen. Sylvana Krappatsch ist eine Medea, die staunend die Welt wahrnimmt, ohne sich in diese Männerwelt einzufügen. Benjamin Pauquet führt einen Jason vor, der einen klaren Plan verfolgt. Klaus Rodewald gibt seinem Kreon joviale Züge, während Katharina Hauter als Kreusa die naiven Facetten ihrer Rolle betont. In den Kostümen von Alan Hranitelj dominieren dunkle Farben. Nikolaj Efendi hat dazu eine Musik komponiert, die mit einzelnen Tönen arbeitet.
Diese Regiearbeit von Mateja Koležnik ist als Denkspiel konzipiert, bei dem die Emotionen eingedampft sind. Das gelingt mit diesem Ensemble.