Erstaunlich, wie es Karin Eppler gelingt, den Spieler Andreas Laufer und Helden-Imago humorvoll konfligieren zu lassen und dabei Pathos und Persiflage in Schwebe zu halten. Mit wenigen Gesten macht Laufer die einzelnen Figuren seiner Erzählung plastisch, für Zeus reicht eine tiefere Stimmlage, für Hera eine typische Handgeste, die Hand an der Wange, für Alkmene eine andere Geste eine etwas höhere Stimme, usw. Es bringt einfach Spaß zuzuschauen, dem „Wie“ der Umsetzung zu verfolgen. Und zuzuschauen, wie diese Heldengeschichte mit Erfahrungen der jungen Menschen von heute mit Eltern und Schule zusammengebracht werden, wie hier die hohe Kunst beherrscht wird, zwischen Komik und Mitleid mit diesem Helden, der sich so nach Ruhe sehnt, changiert wird. Bitte um Fortsetzung der Tübinger Tradition.