Eine von diesen Inszenierungen heißt, es wird viel geschrieen dabei. Einmal lacht Sascha lange und ein wenig irr. Ein wenig mit Wasser gespritzt. Mit einem Baseballschläger umhergeschlagen. Mit Mirkrokabeln gefesselt. Die vierte Wand wird durchbrochen, Tabus auch. Erzählungen von Sex, Prostituion, Tod, stinkenden Körpers. Eine Vergewaltigung findet fast statt. Sascha und Schura turnen an einem Gestänge herum, das auf der Bühne steht. Es wird sich verortet, in einer Beziehung, in einer Gesellschaft, in einem Krieg, in einem Leben, nichts steht für sich, alles ist vernetzt und muss reflektiert werden. Zivilisation löst sich auf, was kommt danach, was heißt das überhaupt, Zivilisation, auflösen? Und was war davor? Das muss auch reflektiert werden.
Und lohnt sich das? Sasha Marianna Salzmanns Text ist ein dichter Klumpen an Ideen, die poetisch übereinandergeschichtet sind und nur locker von der Apokalypse zusammengehalten werden, die da draußen stattfindet, und eigentlich ist der Text ein Stück zuviel für die Bühne. In seinen Bildern und Dialogen wird eine Menge verhandelt, oft unsortiert, ein wenig assoziativ. Das macht ihn nicht zu einem schlechten Text, aber zu einem anstrengenden. Sebastian Weiss und Carolin Haupt spielen Schura und Sascha mit Elan und viel Körpereinsatz, mit viel Freude und wahrscheinlich auch dem ein oder anderen blauen Fleck nach der Aufführung. Manches ist überspielt, ein wenig nervig, wie beispielsweise Saschas lange andauernder Lachanfall. Aber das ist dem Text, der Stimmung der Inszenierung geschuldet.