Zu Beginn trägt der Pianist Daniele Pintaudi mit elegantem italienischem Akzent die Phasen und Zeiten der Kulturentwicklung und Menschheitsgeschichte vor, um dann Beethovens 6. Symphonie anzustimmen, was der zweite Pianist Leonhard Dering im Hintergrund der Bühne aufnimmt. An diesem Abend erklingt viel Musik: oft nur wie aus der Ferne angestimmt, hinter Gazevorhängen hervorklingend oder als Einzeltöne wiederholt. Die Pianisten spielen Bach und Bartok, die Schauspieler singen Volkslieder aus dem Tessin, während die Bühnenlandschaft mit ihren fünf hin und her bewegten Klavieren von Nebel fast verhüllt wird. Ein Podest hoch oben im Raum, über eine lange Treppe zu erreichen, wirkt wie der Teil eines Hauses. Von hier herab spricht Ulrich Matthes die Suchsätze des Herrn Geiser mit nüchterner Skurrilität. Und hier hinauf führt auch Judith Hofmann ihre Touristengruppe, mit der sie immer wieder durch die Szenen streift. Ihre Erklärungen für die Touristen bestehen aus Texten von Geiser, was einen schönen, scherzhaft-mehrdeutigen Effekt hat.
Luz spielt gern mit allerlei Bedeutungs-Effekten. So lässt er Scheinwerker effektvoll den Nebel durchteilen. Und in der undeutlichen, nebligen Bühnenwelt drehen sich mit der Bühne viele Tasteninstrumente, die hin und her bewegt und abwechselnd bespielt werden. Man hört Bach und Bartok, aber zuweilen werden die Instrumente auch mit großen Blechen versehen, worauf sie ganz ungewohnte Töne von sich geben, wie Regen auf einem Blechdach klingen.
Es ist ein Abend, der zuweilen von schwebender Poesie bestimmt ist, aber zum Schluss allzu selbstsicher erscheint mit seinen bildhaften Bedeutungsszenen in der Redundanz.