So wird in Bamberg ein Stück über Geldströme verhandelt: Pausenlos werden Lieder wie „Money Money Money“ von Abba dargereicht, auch nicht unbedingt sehr einfallsreich. Und wenn dann gleich zu Beginn chronisch schultheaterhaft ein kapitalismuskritisches Stück intoniert wird und eine arme Schauspielerin das erschrockene Publikum zum Mitsingen animieren muss, wiewohl das gesetzte Premierenpublikum jetzt nicht zwingend mit zu hundert Prozent antikapitalistischem Geist durchdrungen ist, wird’s schlicht peinlich. Die ganze Aufführung wirkt, als sei man immer gleich bei der ersten Idee hängen geblieben; es gibt nur posaunenhafte Behauptung ohne jeglichen filigranen dramaturgischen Unterstrom, weshalb die eigentlich durchaus boshaft-aufklärerische Traglast des Stücks huldvoll an seiner Oberfläche weggelächelt werden kann. Das Publikum kichert entspannt und ungetroffen, das eigentliche Thema des Abends, die Tücke der unsichtbar-undurchsichtigen Finanzströme und der Verquickung von Staat und Wirtschaft, ist weit weg. Wie sagte dann der eine Mann zum anderen beim Rausgehen: „Jetzt weißt Du wenigstens, warum Du so reich bist.“