Sinan Hancili als Musa gelingt zwar überzeugend das Schwanken zwischen Wut und Depression, doch das emotionale Feintuning einer identitätslosen Existenz bleibt er weitgehend schuldig. Anders Elmira Rafizadeh als Musas Freundin Ceren, die eindringlich die Zerrissenheit zwischen eigenem Studium und Hilfe für den Freund in der Türkei rüberbringt und vor allem in den Monologen anrührende Momente hat – auch wenn das Pathos etwas dick aufgetragen wird. Die Szenen mit Mitarbeitern des Ausländeramts (Fabienne Trüssel, Hans H. Diehl, die beide nicht überzeugen können) werden zum Teil als Video, zum Teil live (ein)gespielt. Die Koproduktion des Theaters Bonn mit dem Theater Baal Novo in Offenburg krankt vor allem an den unterschiedlichen Leistungen des Ensembles – da wäre mehr drin gewesen, trotz des mittelmäßigen Stücks.