DIE DEUTSCHE BÜHNE
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Premiere: 2021-01-19 (UA) Theater: Theater Vorpommern
Regie: Rolf Kasteleiner Foto: Peter van Heesen
Aktuelles aus der Theaterwelt: Video-Blogs, Trailer, Zwischenrufe, Nachrufe, Neues aus der Redaktion, Viktors Nachtstücke und Stream-Planer
20.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater / Lessingtage / Thomas Köck: Paradies fluten/hungern/spielen
(Stream, kostenfrei 19 Uhr bis Mitternacht abrufbar)
Das Theaterfestival Lessingtage zeigt 2021 unter dem Titel „Stories from Europe” Theaterstücke aus Europa. Start ist am 20.1.2021: Christopher Rüping wurde für seine knapp zehnstündige Marathon-Inszenierung „Dionysos Stadt“ 2019 zum Regisseur des Jahres gewählt.
20.1.2021 / 20 Uhr / Münchner Kammerspiele: Lothar Kittstein: Gespenster - Erika, Klaus und der Zauberer
(Live-Stream-Premiere, kostenfrei)
Eine Frau, Erika Mann, im Schatten des Über-Vaters, Thomas Mann, und im Schatten des todessehnsüchtigen Bruders, Klaus Mann. „Eine Reflexion über Begehrlichkeiten, Mechanismen der Schuld und Sehnsucht nach Befreiung“, will das Künstlerkollektiv „Raum + Zeit“ inszenieren, das sind die Dramaturgin Juliane Hendes, Autor Lothar Kittstein, Regisseur Bernhard Mikeska und Bühnenbildnerin Steffi Wurster.
21.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Maren Dey, Emilia Heinrich, Nora Hertlein, Julia Lochte, Joachim Lux: Voice of europa
(Video-Stream, kostenfrei)
Was bedeutet die aktuelle Zäsur für die Autonomie der Kunst? Wie kann das Theater seine Verlagerung ins Netz überleben oder sogar produktiv nutzen? Was kann es der Spaltung der Gesellschaft, der Zerstörung der Natur und der Vereinzelung der Individuen entgegensetzen? Wie können wir das Theatereuropa wieder zusammendenken? Zu diesen Fragen äußern sich Mattias Andersson, Simon McBurney, Guy Cassiers, Marina Davydova, Ivo van Hove, Grzegorz Jarzyna, Mateja Koležnik, Joachim Lux, Caroline Guiela Nguyen, Thomas Ostermeier, Emma Rice, Christopher Rüping, Kirill Serebrennikov und Simon Stephens. In englischer Sprache.
22.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Fjodor Dostojewski: Der Idiot
(Video-Stream, kostenfrei)
Regie und Dramaturgie: Mattias Andersson. Online-Gastspiel des Dramaten, Stockholm, Schweden. Premiere der Produktion war 2015. In schwedischer Sprache mit englischen Untertiteln.
23.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Stefan Hertmans und Kate Tempest: Antigone in Molenbeek / Tiresias
(Video-Stream, kostenfrei)
Stefan Hertmans und Kate Tempest haben die beiden klassischen Mythen in eine zeitgenössische Sprache umgeschrieben und in einen urbanen Kontext gestellt. Regisseur Guy Cassiers erzählt die Geschichten in einer Doppelvorstellung zweier Monologe. Online-Gastspiel des Toneelhuis, Antwerpen, Belgien, Premiere des Abends war 2020. In niederländischer Sprache mit englischen Untertiteln.
24.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Bertolt Brecht: Der Kaukasische Kreidekreis
(Video-Stream, kostenfrei)
Regie: Michael Thalheimer. Online-Gastspiel des Berliner Ensembles, Premiere der Produktion war 2017. In deutscher Sprache mit englischen und spanischen Untertiteln.
22., 24., 27., 31.1.2021 / jeweils 19 Uhr / Residenztheater München: Lot Vekemans: Niemand wartet auf dich
(Zoom-Premiere, Tickets: 15 Euro)
Deutsche Erstaufführung des Stücks der holländischen Dramatikerin und Autorin Lot Vekemans in der Inszenierung von Daniela Kranz. Juliane Köhler verkörpert drei Frauenfiguren, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Frage nach der Eigenverantwortung auseinandersetzen. Im Anschluss an jede Vorstellung gibt es die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.
22. bis 30.1.2021 / 9. Tanz-Tausch – Tanz und Performance Festival
(Live-Streams, Tickets: ab 1 Euro)
Live aus Köln, aus der Alten Feuerwache, der Tanz-Faktur und dem TPZAK, dem Zirkus und Artistikzentrum. Vor allem Compagnien aus Nordrhein-Westfalen treten auf – etwa Cocoon Dance, Nati Blanco, Yibu Dance, Douglas Bateman, Overhead Project, Reut Shemesh, Mira, Wehr 51, Sara Blasco, Uli Kreifels, Wagner-Habermehl-Bütow, Marie-Lena Kaiser und Fabien Prioville. Dazu gibt es Tanz-Podcasts unter dem Titel „Tanz im Ohr“ mit Einführungen und Interviews sowie einen Tanz-Blog, digitale Performances und interaktive Formate.
22., 23.1.2021 / jeweils 20.15 Uhr / Lichthof Theater Hamburg: Close-Up – Bundesjugendballett im #lichthof_lab
(Live-Stream, Tickets: 5 Euro)
Am 22. Januar geht das Bundesjugendballett der Frage nach, wie Tanz als Kontakt-intensive Kunstform das Thema Abstand kommentieren kann. Am 23. Januar ist das Bundesjugendballett im Live-Stream auf der Lichthof-Bühne zu erleben. Der künstlerische und pädagogische Leiter Kevin Haigen, der Ballettmeister Raymond Hilbert und die neun jungen Tänzer zeigen am Beispiel von aktuellen Repertoirestücken, wie ihr Probenalltag aussieht. Außerdem präsentiert die Kompagnie Natalia Horecnas Kreation „Sons in Lions“. Haigen und Hilbert erklären live dem Publikum das Vorgehen und erläutern die Philosophie des Ensembles.
23.1.2021 / jeweils 19.30 Uhr / Schauspielhaus Graz: Paulus Hochgatterer: Böhm
(Video-Stream, Tickets: 10 bis 39 Euro)
Puppenspieler Nikolaus Habjan beschäftigt sich in seinem Solo mit dem Dirigenten Karl Böhm, der sich mit dem Nationalsozialismus gemein machte, um seine Karriere voranzutreiben.
24.1.2021 / 19.30 Uhr / Theater Osnabrück: Ayaka Kamei, Gabriella Lemma, Laura Martín Rey, Ohad Caspi, Yi Yu: Open Windows IX
(Uraufführungs-Stream, kostenfrei, anschließend als Video on demand verfügbar, Tickets: 9 Euro)
Fünf Ensemblemitglieder der Osnabrücker Dance Company lassen sich für eigene Choreografien auf das Experiment ein, digitale Technik, Tanz und Choreografie in künstlerische Verbindung zu setzen.
24.1.2021 / 11 Uhr / 29., 30.1., 31.1.2021 und 26.,28.2.2021 / 17 Uhr / Theater der Jungen Welt Leipzig: Leo Lionni: Frederick
(Zoom-Live-Stream, Tickets: 8 Euro)
Eine digital-interaktive Mäusegeschichte als Puppentheater, inszeniert von Julia Sontag, für alle ab drei Jahren.
25.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Luigi Pirandello: So ist es
(Video-Stream, kostenfrei)
Regie: Filippo Dini. Online-Gastspiel des Teatro Stabile Torino, Turin, Italien, Premiere der Produktion war 2018. In italienischer Sprache mit englischen Untertiteln.
26.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Friedrich Schiller: Maria Stuart
(Video-Stream, kostenfrei)
Regie: Anne Lenk. Online-Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin. Mit Julia Windischbauer (Elizabeth, Königin von England), Franziska Machens (Maria Stuart, Königin von Schottland), Enno Trebs (Baron von Burleigh), Alexander Khuon (Graf von Leicester) und vielen mehr.
27.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Fjodor Dostojewski: Der Idiot
(Video-Stream, kostenfrei)
Regie: Maxim Didebko. Online-Gastspiel des Theaters der Nationen, Moskau, Russland, Premiere der Produktion war 2015. In russischer Sprache mit englischen Untertiteln.
28.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Raquel Cors und Dani Lacasa: Una [Eine Frau]
(Video-Stream, kostenfrei)
Die Regisseurin Raquel Cors war fasziniert von der wahren Geschichte von Eva Lyberten, einer Ikone des spanischen Softcore-Films in den 1970er und 1980er Jahren, und brachte sie 2020 persönlich auf die Bühne, in einer Erkundung ihrer Biografie und ihrem Verhältnis zu Franco-Spanien. In spanischer Sprache mit englischen Untertiteln.
29.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Lothar Kittstein nach Henrik Ibsen: Volksfeind for future
(Video-Stream, kostenfrei)
Volker Löschs Inszenierung aus dem Düsseldorfer Schauspielhaus, Premiere war 2020.
28., 29., 30.1.2021 / jeweils 20 Uhr / Ballhaus Ost, Berlin: Family of the Year
(Live-Stream, kostenfrei, Spenden erbeten)
Filmische Adaption eines doku-fiktionalen Bühnenstücks, das durch die Theaterschließungen nicht zur Aufführung kommen konnte. Ein Mehrgenerationen-Ensemble entwickelte Stück und Film gemeinsam. Regie: Paula Knüpling und Marina Prados, Dramaturgie: Leonie Jenning.
Ab 29.1.2021 / Theater im Bauturm Köln: Antonin Artaud: Das Theater und sein Double. Eine Projektion
(Video on demand, abrufbar bis 30.4.2021, Tickets: 5,80 bis 110 Euro)
Aus Wien wird der Schauspieler Bernhard Dechant eingeflogen, um einen Theaterabend auf die Beine zu stellen, der ins Herz der pandemischen Krise zielen soll. Unter Berufung auf Antonin Artauds Traktat „Das Theater und sein Double“ (1933) inszenierte Regisseur Kieran Joel im Juni 2020 seine Bilder einer Welt im Umbruch. Mit Jeremy Mockridge vom Ensemble des Deutschen Theater Berlin entstand jetzt im Lockdown die Fortschreibung des Artaud-Abends.
30.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Daria Deflorian und Antonio Tagliarini: Der Himmel ist keine Kulisse
(Video-Stream, kostenfrei)
Performance des italienischen Autoren- und Regieduos Daria Deflorian und Antonio Tagliarini. Online-Gastspiel des L'Odéon - Théâtre de l'Europe, Paris, Frankreich, Premiere der Produktion war 2016. In italienischer Sprache mit englischen Untertiteln.
31.1.2021 / 19 Uhr / Thalia Theater Hamburg: Lessingtage 2021: Henrik Ibsen: Nora
(Video-Stream, kostenfrei)
Regie: Kriszta Székely. Online-Gastspiel des Katona József Színház, Budapest, Ungarn, Premiere der Produktion war 2016. In ungarischer Sprache mit englischen Untertiteln.
30.1.2021 / jeweils 19.30 Uhr / Residenztheater München: Jürgen Berger: Borderline
(Video-Stream, Tickets: 0 bis 100 Euro)
Nach gemeinsamen Recherchen erzählen südkoreanische Schauspieler und Ensemblemitglied Florian Jahr Geschichten aus beiden Ländern: Die Südkoreaner, seit Langem von den Nordkoreanern getrennt, blicken nach Deutschland und fragen: Wie habt ihr das gemacht mit der Wiedervereinigung?
Bis 31.1.2021 / Deutsches Theater Berlin / Anton Tschechow: Onkel Wanja
(Video-Stream, kostenlos)
Die legendäre Inszenierung von Jürgen Gosch war 2008 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und wurde zur „Inszenierung des Jahres 2008“ gewählt. Mit Constanze Becker, Jens Harzer und Ulrich Matthes.
Ab 16.1.2021 / 19.30 Uhr / Tanzquartier Wien: Tanz Company Gervasi, David Altweger, Mira Loew: On Abeyance
(Video on demand, kostenfrei, verfügbar bis 18.2.2021, 19.30 Uhr)
Mit den Künstlern David Altweger und Mira Loew collagiert Choreograf Elio Gervasi audiovisuelles und dokumentarisches Material über Einsamkeit und Sehnsüchte, entstanden mit Tänzern aus mehreren Ländern während des Lockdowns im Frühjahr 2020.
21.1.2021 / jeweils 20 Uhr / Münchner Kammerspiele: Christine Umpfenbach: 9/26 – Das Oktoberfestattentat
(Video-Stream, kostenfrei)
Das Rechercheprojekt erzählt die Geschichten der Überlebenden des Anschlags, konzentriert sich auf die persönlichen Folgen der Opfer – und wie die Gesellschaft mit den von rechter Gewalt Betroffenen umgeht.
29.1.2021 / jeweils 19 Uhr / Schauspielhaus Graz: Virginie Despentes: Vernon Subutex
(Video-Stream, Tickets: 10 bis 39 Euro)
Alexander Eisenachs bildstarke Inszenierung des Bestsellers von Virginie Despentes, die die Saison 2019/2020 eröffnete. In der Titelrolle ist Norbert Wally zu sehen, bekannt von der Grazer Band „The Base“.
Ab 16.1.2021 / 19 Uhr / Staatstheater am Gärtnerplatz: Marco Goecke / Federico Fellini / Nino Rota: La Strada
(Live-Stream, kostenfrei)
Choreograf Marco Goecke verwandelt Federico Fellinis Film-Klassiker aus dem Jahr 1954 zur Musik von Nino Rota in ein Handlungsballett. Musikalische Leitung: Michael Brandstätter.
17.1.2021 / 18 Uhr / Mousonturm Frankfurt/Main: Hanna Steinmair: RAGE. A Tennis Western
(Live-Stream-Uraufführung, Tickets 5 bis 30 Euro, online verfügbar auch 18. bis 21.1.2021, jeweils 20 Uhr, als Replay des Streams)
Untersuchungsfeld ist der Tenniscourt als Schauplatz, in dem Einschreibungen von race und Gender verhandelt werden. Inszenierung: Hanna Steinmair. Performance und künstlerische Mitarbeit: Julia Novacek, Maria Sendlhofer und Joana Tischkau.
19., 21.1.2021 / 3., 7., 28.2.2021 / 4., 8., 23., 29., 30., 31.3.2021 / jeweils 20 Uhr / Theater Vorpommern: Borgtheater – Cyborg Performing Theater: Customerzombification 1 / Mein fremder Wille
(Live-Game-Theater, Tickets: 3 Euro)
Das Publikum hilft der Influencerin Alice, ihre Daten aus einer zentralen Datenbank zu löschen, währenddessen stellt eine künstliche Intelligenz die Aktivisten mit verschiedenen Hindernissen auf die Probe. Die weiterentwickelte Game-Engine Toto ist die Grundlage dieses Spiels, das den Zuschauern erlaubt, in eine Live-Performance einzugreifen. Inszenierung, Stückentwicklung und Game-Design: Rolf Kasteleiner.
Ab 18.1.2021 / Staatstheater Augsburg: David Mamet: Oleanna – ein Machtspiel
(Download für die eigene VR-Brille, Kosten: 5,90 Euro, bis auf Weiteres verfügbar)
In seiner Digitalsparte bietet das Staatstheater Augsburg ein neues Virtual Reality-Erlebnis an: Es ist das erste dialogisch aufgebaute Stück für VR-Brillen. Inszenierung: Axel Sichrovsky.
19.1.2021 / 19.30 Uhr / Maxim Gorki Theater Berlin: Can Dündar: Hrant Dink (Ge-)Denken
(Video on demand, kostenfrei, online für 24 Stunden)
Vor 14 Jahren wurde der armenische Journalist Hrant Dink in Istanbul erschossen. Aus diesem Anlass zeigt das Gorki ein Programm aus Lesung, Film, Gespräch und Musik von und mit Can Dündar. Der ehemalige Chefredakteur von „Cumhuriyet“ hat eine Auswahl von Hrant Dinks Texten zusammengestellt, kontrastiert durch Protokolle des Prozesses gegen die Mörder.
20.1.2021 / 10 Uhr / 24.1.2021 / 15 Uhr / Schaubude Berlin: Bei Vollmond spricht man nicht
(Live-Stream, Tickets: 5 und 10 Euro)
Puppentheater vom Berliner Theater Zitadelle – für alle ab 5 Jahren.
20., 22.1.2021 / 19.30 Uhr / Maxim Gorki Theater Berlin: Lola Arias: Futureland
(Video on demand, Tickets 3 bis 10 Euro, 24 Stunden online)
Ein „Science-Fiction-Dokumentartheaterstück“, so das Theater, mit dabei sind Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren, die allein aus Afghanistan, Syrien, Somalia, Guinea, Bangladesch nach Deutschland gekommen sind.
20., 30.1.2021 / jeweils 19.30 Uhr / Schauspielhaus Graz: Edmond Rostand: Cyrano de Bergerac
(Video-Stream, Tickets: 10 bis 39 Euro)
Markus Bothe inszenierte 2017 das Liebesdrama des ersten Ghostwriters der Literaturgeschichte, das mit Reimen, Pointen und Gefechten aufzuwarten weiß.
Bis 20.1.2021 / ganztägig / Opernhaus Zürich: Giuseppe Verdi: Simon Boccangera
(Video on demand, kostenfrei)
Bariton Christian Gerhaher gibt ein Rollendebüt am Opernhaus, Fabio Luisi dirigiert seine letzte Verdi-Produktion als Generalmusikdirektor - unter Corona-Sicherheitsvorkehrungen. Regie: Michael Beyer.
21.1.2021 / 20 Uhr / Ballhaus Ost, Berlin: Marlene Kolatschny und Jan Koslowski: Brigitte Reimann besteigt den Mont Ventoux
(Video on Demand, Tickets: 3,99 Euro, online bis 27.1.2021)
Francesco Petrarca und Brigitte Reimann - er aus dem Italien des 14., sie aus der DDR des 20. Jahrhundert. Das zur Filmcrew avancierte Bühnenteam hat im Ballhaus Ost eine Begegnung der beiden inszeniert, die sich um Bergsteigen, Freundschaften, Arbeitsmoral und das Phänomen der Ankunftsliteratur dreht.
21.1.2021 / 20 Uhr / Schauspielhaus Zürich: Nicolas Stemann: Corona Passionsspiele
(Live-Stream, Tickets: 5 bis 30 Euro)
Nach der Sommer- und Herbst-Edition nun die Winter-Ausgabe mit neuen Songs. Nicolas Stemann performt sein musikalisches Pandemie-Tagebuch zusammen mit einer Ensemble-Band.
22., 27.1.2021 / jeweils 19.30 Uhr / Schauspielhaus Graz: Thomas Köck: Dritte Republik (eine Vermessung)
(Video-Stream, Tickets: 10 bis 39 Euro)
Diesjährige Saisoneröffnungsproduktion in Graz und österreichische Erstaufführung in der Regie von Anita Vulesica.
22.1.2021 / 20 Uhr / Mousonturm Frankfurt/Main: Swoosh Lieu: A Room of Our Own – Vorstellung für Browser und variables Publikum
(Live-Stream-Uraufführung, Tickets 5 bis 30 Euro, online verfügbar auch 23. bis 27.1.2021, jeweils 20 Uhr, als Replay des Streams)
In ihrer audiovisuellen Bearbeitung von Virginia Woolfs emanzipatorischem Essay „A Room of One’s Own“ erkunden Swoosh Lieu, wie Räume beschaffen sein müssen, in denen sich Frauen sich selbstverwirklichen können.
23.1.2021 / 20 Uhr / Mousonturm Frankfurt/Main: Susanne Zaun & Marion Schneider: Ich trinke mein Glas leer und träum, dass es schön wär‘. Ein Chor vermisst sich Dich.
(Live-Stream-Uraufführung, Tickets 5 bis 30 Euro)
Sechs Performerinnen, zahllose Partyrequisiten und die Frage, wie viele Feste man eigentlich schon zusammen gefeiert hat. Was 2019 als szenisches Experiment mit dem Titel „Diesmal machen wir alle alles allein“ begann, wurde durch die aktuellen Entwicklungen und die daraus resultierende Vereinzelung und Distanzierung plötzlich real. Die Neufassung setzt da ein, wo die einstigen Soli über Einsamkeit, fehlschlagendes Bekanntmachen, den Kummer und die Lust des Vermissens aufhörten ...
23.1.2021 / 20 Uhr / Deutsches Theater Berlin: Woyzeck Interrupted
(Video-Stream, Tickets: 5, 10 Euro)
Noch immer wird in Deutschland alle drei Tage eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Da setzen Dramatikerin Mahin Sadri und Regisseur Amir Reza Koohestani mit ihrem Text an und suchen nach genderspezifischen Machtverhältnissen und der strukturellen Gewalt im Privaten.
23., 24.1.2021 / ganztägig / Opernhaus Zürich: Pjotr Tschaikowski: Pique Dame
(Video on demand, kostenfrei)
Die Aufzeichnung der Inszenierung von Robert Carsen entstand im Sommer 2016. Oksana Dyka als Lisa und Eduard Martynyuk als Hermann gaben ihr Zürcher Debüt. Doris Soffel übernahm die Partie der Gräfin. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Stanislav Kochanovsky.
24.1.2021 / 19 Uhr / Schauspielhaus Bochum: Heinrich von Kleist: Penthesilea
(Live-Stream, Tickets: 10, 15 Euro)
Neuarrangement von Johan Simons‘ „Penthesilea“-Inszenierung mit Sandra Hüller und Jens Harzer. Im Anschluss folgen Gespräche mit den beteiligten Künstlern, an dem sich das Publikum über einen Live-Chat beteiligen kann.
24.1.2021 / 23 Uhr / Arte: Ghost Light – John Neumeier aus dem Festspielhaus Baden-Baden
(TV-Produktion, kostenfrei)
John Neumeiers Reaktion auf die Corona-Pandemie und die praktisch komplette Stilllegung der Bühnenkunst. Eine Stehlampe steht auf der Bühne und die 55 Tänzer des Hamburg-Balletts bewegen sich im Halbdunkel um den blassen Lichtschein. Ursprünglich war der Ballettklassiker „Kameliendame“ auf dem Spielplan vorgesehen. „Ghost Light“ zeigt, was davon übriggeblieben ist – gedacht als Parabel auf die aktuelle Situation.
23.1.2021 / 19 Uhr / Staatstheater am Gärtnerplatz: Paul Abraham: Viktoria und ihr Husar
(Live-Stream, kostenfrei)
Mit einer Synthese aus Exotismus, ungarischem Kolorit, filmischer Dramaturgie und Jazz-Klängen gelang es Paul Abraham und seinen Librettisten Alfred Grünwald sowie Fritz Löhner-Beda, im Jahr 1930 die totgeglaubte Gattung Operette neu zu beleben.Regie: Josef E. Köpplinger.
Bis 25.1.2021 / ganztägig / Opernhaus Zürich: Franz Lehár: Das Land des Lächelns
(Video on demand, kostenfrei)
Die beiden Hausherren Andreas Homoki (Regie) und Fabio Luisi am Pult zeichnen für diese Produktion verantwortlich.
27. bis 31.1.2021 / Volksbühne Berlin: Diaspora Europa
(Live-Stream, kostenfrei)
Die Kuratorinnen Shelly Kupferberg und Tímea Junghaus präsentieren Performances, Tanz, Gespräche und Musik von „Rom*nja, Sinte*zza und Jüd*innen“, es geht um Verortungen, Befragungen und Visionen zum Zusammenleben in Europa.
27., 29.1.2021 / 19.30 Uhr / Maxim Gorki Theater Berlin: Sibylle Berg: Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden
(Video on demand, Tickets 3 bis 10 Euro, 24 Stunden online)
Sebastian Nübling inszeniert auch diesen vierten und letzten Teil der Saga, die Sibylle Berg für das Gorki geschrieben hat.
28.1.2021 / 20 Uhr / Schauspielhaus Zürich: John Steinbeck: Früchte des Zorns
(Video-Stream, Tickets: 5 bis 30 Euro)
Als erste Inszenierung seiner Hausregie am Schauspielhaus Zürich inszeniert Christopher Rüping im November 2019 Steinbecks Geschichte zwischen Dürre und Sintflut, Paradies und Hölle.
30.1.2021 / 18.30 Uhr / Schauspiel Hannover: Freak de L’Afrique: Wena! J.A.M.E.
(Video-Stream, kostenfrei)
Eine multimediale Reise durch zeitgenössische Musik-, Tanz- und Kunststile des afrikanischen Kontinents und der Diaspora. Das Berliner Kollektiv Freak de L‘Afrique besteht aus DJs, MCs, Theater-Produzenten und Eventmanagern.
31.1.2021 / 19 Uhr / Staatstheater am Gärtnerplatz: Sinfonische Lyrik - Don Juan
(Live-Stream, kostenfrei)
Seit seinem Auftauchen auf der Bühne des 17. Jahrhunderts mit dem Drama »Don Juan« von Tirso de Molina hat der Mythos des rastlosen Frauenhelden Don Juan zahllose Schriftsteller, Komponisten und andere Künstler zu immer neuen Versionen angeregt. Ausgewählte Passagen aus Don-Juan-Texten spricht Jutta Speidel, Don-Juan-Musik spielt das Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz unter der Leitung von Anthony Bramall.
1.2.2021 / 19 Uhr / Theater der Jungen Welt Leipzig: Jonathan Swift: Gulliver
(Video-Stream, kostenfrei, neue Folgen jeden Montag ab 19 Uhr)
Uraufführung einer interaktiven Webserie in drei Staffeln mit je vier Folgen. Basierend auf der Buchvorlage von Jonathan Swift entwickelt das Game-Theatre-Kollektiv Komplexbrigade eine animierte Geschichte, in der das Publikum den Handlungsverlauf mitbestimmen kann. Für alle ab 12 Jahren.
5.2.2021 / 20 Uhr / Theater der Jungen Welt Leipzig: Jana Zöll: Ich bin
(Live-Stream)
Die Leipziger Schauspielerin, Tänzerin, Autorin und Inklusionsberaterin Jana Zöll beschäftigt sich im Rahmen der Spielzeitreihe „Challenge Accepted“ in einer Zoom-Performance performativ mit den Themen Körper, Identität und Selbst- und Fremdzuschreibungen. Für alle ab 16 Jahren.
Bis 1.2.2021 / ganztägig / Opernhaus Zürich: Vincenzo Bellini: I Capuleti e I Montecchi
(Video on demand, kostenfrei)
Generalmusikdirektor Fabio Luisi und Regisseur Christof Loy setzen ihren Bellini-Zyklus fort. Joyce DiDonato ist als Romeo zu erleben, an ihrer Seite stellt sich die Sopranistin Olga Kulchynska als Giulietta vor.
11., 12.2.2021 / 20 Uhr / 13.2.2021 / 16 Uhr / Kunst Kultur Quartier Nürnberg: Brachland-Ensemble: Wer sind wir denn?
(Live-Stream, Tickets: 5 bis 15 Euro)
Das Brachland-Ensemble hat eine interaktive Zoom-Überraschungskonferenz entwickelt, „ein Mosaik aus Impressionen, Statistiken und Interviews, kombiniert mit partizipativen Elementen und Live-Schaltungen ins Ausland. Allein das Publikum legt an jedem der Abende aufs Neue fest, wer das Wir eigentlich ist“, so die Ankündigung.
12.2.2021 / 18 Uhr / Berliner Ensemble: Bert Brecht, William Shakespeare: Coriolan
(Video in demand, kostenfrei, verfügbar bis 18.2.2021, 24 Uhr)
Inszenierung von Manfred Wekwerth und Joachim Tenschert, die 1966 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Zu sehen ist eine Aufzeichnung aus dem Jahr 1978. Das Theater teilt mit: „Der General Coriolanus, gespielt von Ekkehard Schall, wird in Brechts Bearbeitung zum Prototyp des Spezialisten, der vor dem Volk auftrumpft, weil er sich für unersetzlich hält. Coriolan ist eine Parabel über Macht und Populismus und wird so zum Gegenstück zum Galileo Galilei: Unglücklich das Land, das Helden nötig hat!“
12., 13., 14.2.2021 / jeweils 17 und 20 Uhr / Hellerau Europäisches Zentrum der Künste, Dresden: Machina Ex: Homecoming
(Online-Live-Theater-Game, Tickets 8 bis 13 Euro)
Von zu Hause machen sich die Zuschauer auf, um an prominenten und abgelegenen Orten des Internets, in Live-Performances und Chat-Verläufen eine Geschichte zu erkunden.
Bis 12.2.2021 / ganztägig / Oper Köln: Corona Colonia
(Video on demand, Tickets: 0 bis 70 Euro)
Met Aachsamkeit un Fantasie sin mer bal widder op der Hüh: Erstmals in der Geschichte des Divertissementchen begibt sich der Kölner Männer-Gesang-Verein mit seiner Spielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg“ vollständig unter den Schutz der Oper Köln, die diese Spielzeit nicht nur Partner für das Gastspiel ist, sondern übernimmt es als hauseigene Produktion. Regie und Libretto: Lajos Wenzel.
26., 27., 28.2.2021 / jeweils 20 Uhr / Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste: Polymer DMT / Fang Yun Lo: Home Away From Home
(Online-Installation, kostenfrei)
Aus ihrer Performance haben die Künstler eine begehbare Online-Installation gefertigt, in mehreren Räumen trifft das Publikum auf verschiedene Arbeitsmigranten, die ihren Lebensweg, ihre Erfahrungen und Träume mit ihm teilen. An allen drei Abenden findet im Anschluss ein Publikumsgespräch statt.
Bis 10.5.1.2021 / 0.14 Uhr / Arte: Angelin Preljocaj: Das Fresko
(TV-Produktion, kostenfrei, online in der Mediathek)
Der französisch-albanische Choreograph Angelin Preljocaj setzt seine künstlerische Auseinandersetzung mit Märchen fort. 2017 erschloss er ein bislang in seiner Arbeit unerforschtes Genre: traditionelle asiatische Erzählungen.
Bis auf Weiteres / ganztägig / Theater Total Bochum: Der Weg riecht nach Frühling
(Video on demand, kostenfrei)
Eine Performance nach „Siddhartha” von Hermann Hesse.
Bis auf Weiteres / Theater Osnabrück: Dominique Schnizer: Tödliche Entscheidung
(Video on demand, drei Folgen für 10€)
Die Theater-Web-Serie setzt sich im Format Ermittlungsthriller mit Fragen der Schuld auseinander und hinterfragt die Beweggründe seiner Figuren. Während des Live-Streams der Premiere hatte das Publikum die Möglichkeit, per Abstimmung via Internet direkten Einfluss auf den Verlauf der Handlung zu nehmen.
Bis auf Weiteres / Theater Osnabrück: Wolfram Lotz: Einige Nachrichten an das All
(Video on demand, kostenfrei)
Nach der Corona-bedingten Absage der Inszenierung schicken die Figuren des Stückes jetzt aus dem digitalen Universum ihre Nachrichten an das All. Ein Experiment im dezentralen Proben und Produzieren, vom künstlerischen Team selbst erdacht und realisiert – in der eigenen Wohnung, an öffentlichen Orten, in und um Osnabrück.
Bis auf Weiteres / Oper Halle: Mein Staat als Freund und Geliebte
(Video-Stream, kostenfrei)
Der Komponist und Aktionskünstler Johannes Kreidler schrieb diese Oper für Chor, Video, einen Schauspieler, einen dramatischen Tenor, Ballett, Orchester und Elektronik – angesichts des weltweit erstarkenden Nationalismus handelt es sich um eine Reflexion über Gemeinschaft, Massenbewegungen, Staatstheorien und Protest.
Bis auf Weiteres / Staatstheater Braunschweig: Gregor Zöllig: Tanzwärts!
(Video-Stream, kostenfrei)
Virtual Edition: Gemeinsam einsam oder Im Innern das Draußen suchen. Sehr reizvoller Tanzfilm – unsere Kritik lesen sie hier: https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/wiedererwachte-lockdown-koerper
Bis auf Weiteres / Junge Ulmer Bühne: Johann Wolfgang von Goethe: Faust
(Video on demand, Ticket: 5 Euro)
Der Arbeitskreis Junges Theater Baden-Württemberg präsentiert mit der Website theater-stream.de die Möglichkeit, einige Angebote der regionalen Bühnen online zu schauen. Initiiert und organisiert von der Jungen Ulmer Bühne präsentieren 13 baden-württembergische Theater, vom Staatstheater bis zu Bühnen der freien Szene, Live-Streams und Theaterfilme on Demand, die exklusiv für diese Plattform produziert werden und vor allem für den Einsatz im schulischen Rahmen geeignet sein sollen. Gestartet wird mit der verfilmten „Faust“-Inszenierung von Sina Baajour – ab 15 Jahren.
Bis auf Weiteres / Junge Ulmer Bühne: Odysseus – frei nach Homer
(Video on demand, Ticket: 5 Euro)
Mit einem Audi 80 ausgestattet und einem Schauspieler und einer Schauspielerin besetzt, drehte das Team um Regisseurin Sina Baajour für alle ab zehn Jahren ein Roadmovie im Theaterlager. Die Teppiche werden zum „Ort des Versprechens nach dem Paradiese“, das Hochregal zur Südspitze der Peleponnes und dem Platz der Winde, das blutige Kriegstreiben zum kurzen Figurentheater mit Playmobilfiguren …
Noch bis 4.3.2021 / Wiener Staatsoper: Hans van Manen und Martin Schläpfer: Mahler, live
(Video on demand, kostenfrei)
Mit „Live“ eröffnet ein Werk das Programm, das 1979, in der Pionierzeit der Videotechnik, von Hans van Manen mit einer Tänzerin und einer Kamera als Vexierspiel über die Mechanismen der Wahrnehmung kreiert wurde. Martin Schläpfer antwortet diesem Kammerspiel mit einem großen Ballett, das er allen Tänzerinnen und Tänzern seines Ensembles widmet. „Schlicht 4“ nennt er seine Uraufführung zu Mahlers 4. Symphonie.
Noch bis 6.3.2021 / ganztägig / Berliner Festspiele: Berliner Theatertreffen: Deutsches Theater Berlin: Der Menschenfeind
(Video on demand, kostenfrei)
Anne Lenk inszeniert Molières Klassiker in der Übersetzung von Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens.
Noch bis 12.3.2021 / ganztägig / Berliner Festspiele: Berliner Theatertreffen: Schauspielhaus Zürich: Der Mensch erscheint im Holozän
(Video on demand, kostenfrei)
Ein „Visual Poem“ von Alexander Giesche nach der Erzählung von Max Frisch.
Noch bis 30.4.2021 / Deutsche Oper am Rhein: Viktor Ullmann: Der Kaiser von Atlantis
(Video-Stream, kostenfrei)
Die einzige erhaltene Oper, die in einem KZ komponiert wurde, kam in Düsseldorf unter der Regie von Ilaria Lanzino zur Premiere. Aufgezeichnet wurde die Aufführung am 10. Oktober 2020 für den Stream, in deutscher Sprache, mit deutschen, englischen und französischen Untertiteln.
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Dürfen wir uns Thomas Ostermeier als zufriedenen Menschen vorstellen? Angesichts der coronabedingt gelockdownten Bühnen wohl kaum. Aber sein Ratschlag, die Theater im infektionshygienisch heiklen Winter zu schließen und dafür im virologisch entspannten Sommer länger zu öffnen, bekommt in diesen Tagen eine ungeahnte Plausibilität. Gerade überschlagen sich nämlich die Meldungen aus allen Teilen der Republik, dass die Theater bis Ende Februar, andernorts gar bis Ende März oder bis Ostern, geschlossen bleiben müssen. Das betrifft inzwischen Theater in Baden-Württemberg, die bayerischen Staatstheater, die Berliner Bühnen, Sachsen, Hessen… – Tendenz: steigend.
Es mag merkwürdig, ja zynisch klingen. Aber trotzdem führt kein Weg an der bitteren Einsicht vorbei, dass diese Nachrichten für die Theater letztlich gute Nachrichten sind. Denn endlich – nach Monaten einer irritierenden Sprachlosigkeit und Ratlosigkeit – schaffen die Kulturministerien und -dezernate jetzt jene langfristigen Perspektiven, die die Theater dringend brauchen, um ihre Betriebe auf eine berechenbare Situation hin zu optimieren (zum Beispiel durch Kurzarbeit). So fällt es ihnen leichter, die finanziellen Folgen der Pandemie einzudämmen und gegenüber ihren externen Partnern wieder zu einem berechenbaren Vertragsgebaren zu kommen. Theaterleute und Interessenvertreter hatten die Politik geradezu angefleht, endlich eine zumindest mittelfristige Planungssicherheit zu schaffen. Dazu ist nun ein erster Schritt getan.
Ein erster Schritt – mehr aber auch nicht. Denn noch ist vielen Städten und Bundesländern die Situation unklar. Und in dem Moment, wo man Fristen setzt, muss man auch Perspektiven für danach zu entwerfen. Perspektiven für die Theater, aber auch für all die Gastkünstler und Soloselbständigen, die, zwar ohne festen Vertrag, aber darum nicht minder theatersystemrelevant, an den Bühnen ihre Arbeit tun! Für sie müssen Hilfen nicht nur schaufensterpolitisch vollmundig verkündet, sondern auch administrativ zielführend an den Mann oder die Frau gebracht werden. Ich höre inzwischen von vermeintlich gut bezahlten Künstlern, teils Frauen mit Kindern, die ihre Wohnungen nicht mehr bezahlen können, von Freunden Darlehen bekommen oder sogar andere Arbeitsplätze annehmen, weil sie die sagenhaften Hilfen nur zum Teil oder gar nicht bekommen. Das ist ein Skandal. Wahrlich nicht nur im Theater, wie jetzt allenthalben zu lesen ist. Dort aber wahrlich auch!
Zudem braucht es für die Theater selbst klare Szenarien, ab welcher Inzidenzzahl ein Probenbetrieb und schließlich auch eine Öffnung unter welchen hygienischen Bedingungen wieder möglich ist. Was die letzteren angeht, hatten die Theater ihre Hausarbeiten allerdings längst gemacht. Dass sie trotz ihrer von allen (mir bekannten) Fachleuten als vorbildlich erachteten Hygienekonzepte im Zuschauerbereich beim Pipifax-Lockdown Anfang November wieder zur Schließung gezwungen wurden – auch das war ein Skandal erster (oder vielleicht besser: letzter?) Güte. Auf ihre Zuschauer sind die Theater bereits bestens vorbereitet. Und vor dem Hintergrund dessen, was sich jetzt abzeichnet, ist Ostermeiers Vorschlag eines Spielbetriebs im Sommer vielleicht ja doch bedenkenswert?
Es geht hier aber auch um den Probenbetrieb. Nachgerade jeder Theatermensch, mit dem ich den letzten Wochen geredet habe, wusste von Coronafällen irgendwo an einem Theater. Die entstanden sicher (hoffentlich!) nicht aus Leichtsinn, sondern einfach, weil Theater eine kollektive und auch körperlich enorm interaktive Kunstform ist. Proben am Theater ist gefährlich. Und solange das Virus so diffus verbreitet ist wie in diesen Tagen, wird es auch gefährlich bleiben. Dem muss Rechnung getragen werden: durch die Einstellung des Probenbetriebes im Extrem; und durch strenge Hygiene-und Teststrategien noch auf lange Zeit. Schon jetzt brauchen die Bühnen aber Szenarien, welche Kennzahlen die Signale auf einen Beginn der Proben stellen, und wie das Sicherheitsmanagement organisiert und finanziert wird. Das betrifft zum Beispiel auch die generelle Verfügbarkeit von Tests. Solange diese in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Kindertagesstätten und Schulen knapp sind, sind die Theater nicht unbedingt die ersten, die Tests beanspruchen sollten. Die Fußballvereine übrigens noch viel weniger.
Blickt man von hier aus zurück auf das politische Corona-Management der letzten Monate, ergibt sich ein Szenario von ernüchternder Gleichgültigkeit: Beim ersten Lockdown wurden die Theater pauschal mitverhaftet, bei der Öffnung im Frühjahr lange übersehen, beim zweiten Lockdown noch pauschaler mitverhaftet (explizit gemeinsam mit Bordellen, Spielhallen und Saunabetrieben), dann lange ohne Perspektive hängengelassen. Trotzdem bleibt es richtig, dass bei dreistelligen Inzidenzzahlen auch Theater geschlossen sind, weil es hier darum geht, die Mobilität der Menschen generell einzuschränken. Und dass die oben genannten mittelfristigen Schließungen fast überall im Dialog zwischen Theatern und Kulturpolitik verhandelt wurden, ist ein Hoffnungssignal.
Dieser Dialog, ja, auch eine Solidarität zwischen Politik und Kunst, wird noch sehr wertvoll sein, wenn es darum geht, die postepidemischen Folgen von Corona gemeinsam zu bewältigen. Allenthalben zeichnet sich inzwischen ab, dass die Pandemie bei den Geschäften und Betrieben, den Arbeitsverhältnissen und den Steuereinnahmen der Kommunen und Länder schwere Schäden hinterlassen wird. Damit ist auch die Finanzierung der Stadt- und Staatstheater, aber ebenso die Existenz vieler geförderter und auf zahlende Kundschaft angewiesener privater Theater und freier Gruppen massiv gefährdet. Da kann man nur hoffen, dass die Bewältigung dieser Folgen für die Kunst und Kultur in Zukunft pfleglicher verläuft als Abwehrmaßnahmen gegen die Pandemie bisher.
In diesen Tagen, in denen wir Redakteure im Teil-Homeoffice arbeiten und kaum noch auf Reisen gehen, weil es im Lockdown ja keine lohnenden Reiseziele – sprich: keine Premieren und kaum Begegnungsmöglichkeiten – mehr gibt, ist man ja froh, wenn man überhaupt mal rauskommt. Und wenn der Anlass dann sogar ein Covershooting ist, was ohnehin immer viel Freude macht, weil unsere Titelkünstler sich die Location selbst aussuchen und dann natürlich viel darüber erzählen, was sie mit diesem Ort verbinden… Ja, dann ist das ein richtiges Highlight, nicht nur in der Lockdown-Tristesse, aber dann um so mehr! Diesmal hatte ich das große Los gezogen und traf mich mit unserer März-Titelkünstlerin, der Mezzosopranistin Hasti Molavian, und unserem Titelfotografen Tobias Kruse von der Berliner Agentur Ostkreuz in der Bochumer Jahrhunderthalle.
Wahrzeichen der Bochumer Jahrhunderthalle: die beiden Wassertürme
Auch diese großartige Industrie-Kathedrale, die durch die Veranstaltungen der Ruhrtriennale weltweit bekannt wurde, liegt ja im Corona-Schlaf – aber nicht ganz. Denn in einer Nebenhalle tagt, architektonisch reizvoll und mit weitem Sicherheitsabstand, gelegentlich der Bochumer Stadtrat.
Hier tagt, unter müheloser Einhaltung des seuchenhygienischen Sicherheitsabstandes, der Bochumer Stadtrat
Dass Hasti Molavian gerade hier fotografiert werden wollte, hat einen besonderen Grund: Hier nämlich kam sie als Mitwirkende bei mehreren Ruhrtriennale-Produktionen zwischen 2010 und 2013 mit dezidiert avantgardistischer Musiktheater-Kunst in Berührung, nachdem sie Teheran, wo sie 1988 geboren wurde, verlassen hatte, um in Deutschland Operngesang zu studieren.
Auch der Bochumer Westpark, dessen Zentrum die Jahrhunderthalle bildet, bietet reizvolle Fotomotive
Wobei sie am Operngesang aber nicht allein der Gesang, sondern mindestens ebenso das Theater interessiert. In Teheran hatte sie kaum eine Vorstellung von Oper, denn die gab es nach der Kulturrevolution im Iran nicht mehr. Sie kannte aber deutsches Schauspiel und dachte, Oper in Deutschland sei halt Schauspiel mit Musik. Als sie dann hier erste konventionelle Opernvorstellung sah, war sie fast enttäuscht, denn das war nicht unbedingt das, was sie als Sängerin interessierte.
Gelegentlich ist bei so einem Titelshooting auch Bodenturnen gefragt
Das aber fand sie dann aber in Bochum, in der Jahrhunderthalle, wo sie unter anderem in Samir Odeh-Tamimis „Leila und Madschnun“, Carl Orffs „Prometheus“ in der Regie von Lemi Ponifasio und Helmut Lachenmanns „Mädchen mit den Schwefelhölzern“ in einer Inszenierung von Robert Wilson mitwirkte. Von 2015 bis 2020 war sie dann Ensemblemitglied am Theater Bielefeld.
Die mit dem Fotografen tanzt
Allerdings hätte es noch einen anderen Ort gegeben, an dem Hasti Molavian sehr gern fotografiert worden wäre: das frisch renovierte Wiener Volkstheater, wo der vormalige Dortmunder Schauspiel-Intendant Kay Voges sich anschickt, ein spartenübergreifendes Labor für zeitgenössisches Theater zu etablieren. Genau die Art von Theater also, die Hasti Molavian interessiert. Darüber, dass sie nun im Ensemble von Kay Voges mitmachen darf bei diesem Unternehmen, ist sie überglücklich. Das ist genau die Art von Theater, die sie interessiert, und es gibt bereits ein schönes Video vom Volksthetaer mit ihr. Nur war unter dem Diktat von Corona ein Fotoshooting in Wien für uns leider nicht möglich.
Viel Platz für den nötigen Sicherheitsabstand…
Aber natürlich wird auch Voges‘ Start in Wien durch Corona massiv beeinträchtigt. Um den Corona-Leerlauf zu überbrücken, hat Hasti Molavian gemeinsam mit ihrem Mann, dem Opernregisseur Paul-Georg Dittrich, ein iranisch-europäisches Musiktheater-Projekt entwickelt: „Ich bin Carmen“, in dessen interkultureller Konzeption sich ihre Biographie widerspiegelt. Seit Dezember bringen wir in unserer Print-Ausgabe einen Werksattbericht über dieses Projekt.
Auch Tanzposen aus ihrem Opernprojekt „Ich bin Carmen“ bot Hasti Molavian unserem Fotografen Tobias Kruse an
Die letzte Folge des Werkstattberichts erscheint im Märzheft, in dem Hasti Molavian unsere Titelkünstlerin sein wird, mit einem der Fotos, die Tobias Kruse in der Jahrhunderthalle geschossen hat. Und so Corona denn gnädig ist, wird „Ich bin Carmen“ am 11. März am Theater Bremen Uraufführung haben.
Fotoshootings mit Tobias Kruse sind immer auch sportliche Leistungen!
Welches Foto dann auf unserer Titelseite sein wird, das entscheidet sich bei unserem nächsten Layoutmeeting Ende Januar – nach ausführlicher und manchmal durchaus temperamentvoller Diskussion mit unserer Art Direktorin Almut Moritz und unserem Verlagsberater Andreas Möller. Wir sind selbst sehr gespannt darauf, auf welches Bild die Wahl dann fallen wird!
Auch wenn Berlin Bundeshauptstadt ist, die dortigen Philharmoniker schon Weltklasse sind und ein immer noch fabelhaftes Konzertgebäude bespielen: München kann sich mit seinen Mozart-, Wagner-, Strauss-, etlichen anderen Uraufführungen und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem „SO des BR“, ebenfalls in die Welt-Liga der Musik einreihen. Deshalb ist auch für Bayens Hauptstadt das Beste gerade gut genug. An diesem Maßstab muss sich die Bestellung von Sir Simon Rattle zum neuen Chefdirigenten eben dieses Rundfunkorchesters ab Herbst 2023 messen lassen.
Reaktion eins: Wenn man einen Maazel, Celibidache, Levine oder Mehta in der Stadt hatte und wenn man die derzeit wohl herausragende Dirigenten-Begabung Kirill Petrenko gerade an Berlin abgegeben hat, dann muss – nach dem Tod von Mariss Jansons – was Großkalibriges den seit einem Jahr verwaisten Chefsessel des „SO“ einnehmen. Schließlich kam ein Weltstar wie Leonard Bernstein zu seiner „Tristan“-Einspielung eben zu diesem „SO“ – und deutlich weniger glamourös, aber von sonst selten anzutreffender Tiefe und Herzenswärme war die Ära des unvergesslichen Rafael Kubelik als Chef des „SO“. Ein Konzert unter Kubelik mit Beethovens 9. Symphonie soll 1970 in Liverpool einen prägenden Eindruck hinterlassen haben: der Teenager Simon wollte daraufhin auch so ein Dirigent werden…
Reaktion zwei: „Rattle-di-tattle“… Da kommt einer, der wird dem stets gediegenen, mitunter auch selbstgefälligen Münchner Musikleben mal so etwas wie das Tanzen beibringen! Der 1955 geborene Liverpooler Simon Rattle hat schon in seiner ersten Chefposition beim zunächst nur regional bekannten Birmingham Symphony Orchestra internationales Aufsehen erregt. Und seine von 2002 bis 2018, also ganze 16 Jahre währende Chef-Periode bei den Berliner Philharmonikern führte das vor, was München jetzt gut tun wird: Neugier über gängige Repertoire-Bereiche hinaus – siehe seine Video-Box „Musik im 20.Jahrhundert“; ein Musizieren, das nicht auf emotionale Überwältigung zielt, sondern auf feine Klangreize und Durchhörbarkeit; dies und dazu die Freude an Monumenten der Klassik zeigen Rattles Einspielung der ersten zwei Werke aus Wagners „Ring des Nibelungen“ – just mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Vor allem aber „Kommunikation über Grenzen hinaus“: Rattle spielte mehrfach Filmmusik ein; er dirigierte bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London; er initiierte ab 2002 mit den Berliner Philharmonikern das Projekt Zukunft@BPhil, mit und in dem Kinder an Musik herangeführt wurden – gipfelnd in dem Tanz-Projekt auf Strawinskys „Sacre du Printemps“, mehrfach preisgekrönt und verfilmt als Rhythm is it. Auf dieser kommunikativen Schiene – niederschwellig erstklassige Kunst zu vermitteln – sollte München also einiges erwarten. Außerdem kann das internationale Renommee, mit dem Rattle antreten wird, der problem- und jetzt auch finanziell belasteten Situation um einen neuen Münchner Konzertsaal-Bau nur zuträglich sein.
Schon einmal hat der british style um Sir Peter Jonas an der Bayerischen Staatsoper Münchens Musikleben eine singuläre Blüte beschert. Das als Omen genommen: Welcome Sir Simon!
17.11.2020 / Staatsorchester Braunschweig / Theater der Jugend (Wien) / Galleria dell'Accademia di Firenze (Florenz): Wunderkinder – Bambini prodigio
(Stream kostenfrei auf Youtube)
Ein Film über das Zusammentreffen des 14-jährigen Wolfgang Amadeus Mozart mit dem gleichaltrigen Geigenvirtuosen Thomas Linley 1770 in Florenz – und ein Zeichen gegen das Verstummen von Kunst und Kultur!
20.11. bis 27.11.2020 / Staatsoper Stuttgart / Georg Friedrich Händel: Alcina
(Stream kostenfrei )
Die legendäre Inszenierung des Duos Wieler/Morabito aus dem Jahr 1998! Eine Geschichte von Lug und Trug, in der auf Alcinas Zauberinsel alle zwischen Verführung und Zurückweisung, Hingabe und Angst vor trügerischen Gefühlen taumeln.
22.11.2020 / 18 Uhr / Berliner Volksbühne+FAZ.net: Spielplanänderung
(Live-Stream, kostenfrei für alle Nutzer von FAZ.net)
Die (Video-)Serie im Feuilleton der FAZ als Live-Showing, u.a. mit Burghart Klaußner, Stefanie Reinsperger, einem Streitgespräch zwischen Jürgen Kaube und Berlins Kultursenator Klaus Lederer – und einem Konzert von Woods of Birnam.
Noch bis 23.11.2020 / Schaubühne / Euripides: Die Bakchen
(Stream kostenfrei)
Die Premiere war am 7. Februar 1974 im Messegelände am Funkturm-Pavillon B in der Regie von Klaus Michael Grüber. Hier gibt es weitere Streams der Schaubühne.
Noch bis 27.11.2020 / Schaubühne Berlin: Falk Richter: Trust
(Video-Stream, kostenfrei)
Falk Richter, Regisseur und Autor, und Anouk van Dijk, Choreographin und Tänzerin, erkunden die unsicher gewordenen Grundlagen und Mechanismen menschlicher Bindungen – gemeinsam mit einem Ensemble von Schauspielern der Schaubühne und Tänzern der Compagnie anoukvandijk dc.
Noch bis 30.11.2020 / Schaubude Berlin: Kaufmann & Co: Die Death Cleaner
(Video on demand, Ticket für 3€)
Nach pandemiebedingtem Premierenausfall nun die Premiere der Filmfassung: Kaufmann & Co., das sind Alexandra und Eva Kaufmann, widmen sich mit ihrem Handpuppen- und Objekttheater der Frage, inwiefern wir es in der Hand haben, unser Leben zu bestimmen.
Noch bis 21.12.2020 / 3sat / Dokumentation zum Deutschen Theaterpreis 2020: DER FAUST on tour auf 3sat
(Stream, kostenfreiverfügbar bis 21.12.2020)
Der Film des Medienpartners ZDF/3sat zeigt die diesjährigen Preisträger des Deutschen Theaterpreises, die am Vorabend ausgezeichnet wurden.
Noch bis 31.12.2020 / Theater Koblenz: Richard Wagner: Die Walküre, 1.Akt
(Stream, Ticket ab 5 €)
Konzertante, reduzierte Version unter Beachtung der aktuell geltenden Bestimmungen. Mit vier Kameras wurde dieses Opernkonzentrat für Klavier, Pauke und Violoncello aufgezeichnet. Hier gibt es weitere Streams vom Theater Koblenz.
Noch bis 31.12.2020 / Theater Koblenz: Simon Stephens: Maria
(Stream, Ticket ab 9 €)
Sowohl auf der Bühne wie auch mit Außendrehs wurde die Inszenierung von Markus Dietze filmisch aufbereitet. Hier gibt es weitere Streams vom Theater Koblenz.
Noch bis 31.12.2020 / Theater Koblenz: Steffen Fuchs: Nicht mit dir und nicht ohne dich
(Video-Stream, Ticket ab 9€)
Steffen Fuchs choreographiert coronagemäß 15 Soli für 15 Tänzer – zur Musik von Johann Sebastian Bach: Stephanie Zimmer spielt die „Goldberg-Variationen" in der Version für Harfe. Hier gibt es weitere Streams vom Theater Koblenz.
Noch bis bis 12. März 2021 / Schauspielhaus Zürich: Nach Max Frisch: Der Mensch erscheint im Holozän
(Stream, kostenfrei)
Die Inszenierung von Alexander Giesche war zum Theatertreffen eingeladen, das wegen Corona abgesagt werden musste. Nun wurde die Produktion von 3sat filmisch neu inszeniert, wobei die literarische Vorlage vor allem Stichwortgeber für Bilder ist, die den Diskurs um das Verhältnis von Mensch und Natur begleiten.
Noch bis Mai 2021 / Staatsoper Hannover: George Bizet: Carmen
(Stream, kostenfrei)
Eine chorlose, kammermusikalische Neufassung mit pandemiebedingten Abständen: Musikalisch rückt Komponist Marius Felix Lange mit Texten von Martin Mutschler Bizets Partitur in ein neues Licht. Hier gibt es weitere Streams der Staatsoper Hannover.
Frei verfügbar / Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg: Die Dokumentation, Episode 1 / Die Dokumentation, Episode 2 / Die Dokumentation, Episode 3
(YouTube-Stream, kostenfrei)
Demis Volpi ist seit September 2020 neuer Ballettdirektor und Chefchoreograf des Balletts am Rhein Düsseldorf Duisburg. Mit „First Date“ stellte er eine Auswahl seiner Arbeiten vor sowie choreographische Handschriften, die das Profil der Compagnie prägen sollen. Über die Tanzenden und ihre Arbeit hat Filmemacherin Daisy Long einen Dokumentarfilm gedreht, der in drei Teilen auf Youtube zu sehen ist.
03./04.12.2020 / 20 Uhr / Thalia Theater: Szczepan Twardoch: Der Boxer
(Video-Stream, kostenfrei, abrufbar für 24 Stunden)
Ewelina Marciniak ist für Ihre Inszenierung in der Kategorie „Regie Schauspiel" für den Theaterpreis DER FAUST 2020 ausgezeichnet worden. Das Stück porträtiert die Stadt Warschau – kurz bevor die deutsche Wehrmacht einmarschierte. Gastspiel beim Prager Theaterfestival in deutscher Sprache.
03.12.2020 / 20 Uhr / Thalia Theater: William Shakespeare: Maß für Maß
(Video-Stream, kostenfrei, abrufbar für 24 Stunden)
Regisseur Stefan Pucher inszeniert Shakespears black comedy in einer freien Bearbeitung des Schriftstellers und Dramatikers Thomas Melle. Zu erleben als Gastspiel beim Prager Theaterfestival in deutscher Sprache.
03.12.2020 / 19.30 Uhr / Sophiensäle Berlin: Nothing will be archived oder die Herrin der Welt
(Live-Stream-Premiere, kostenfrei, online für drei Tage)
Johannes Müller und Philine Rinnert kreieren mit dem Komponisten Paul Frick ein musikalisches Stummfilmtheater über die vergessene Filmstadt Woltersdorf und weitere Stätten politischer Inszenierungen in und um Berlin. Verschnitten werden Elemente der ursprünglich analog geplanten Performance mit eigens gedrehten Sequenzen und Stummfilm-Ausschnitten. In Deutsch sowie in deutscher Gebärdensprache (DGS).
04.12.2020 / 15 Uhr / Schauburg München: Jutta Bauer: Schreimutter
(Video on demand, Familienticket: 12€, 72 Stunden online abrufbar)
Schau- und Puppenspielerin Helene Schmitt lotet vielfältige Möglichkeiten des Figurentheaters aus – für alle ab vier Jahren.
04.12.2020 / 19 Uhr / Staatstheater am Gärtnerplatz: Gaetano Donizetti: Anna Bolena
(Live-Stream, kostenfrei)
Halbszenische Aufführung der Belcanto-Oper in italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln. In der Titelpartie ist Jennifer O’Loughlin zu erleben, unter der Leitung von Howard Arman erklingt eine reduzierte Orchesterfassung.
04.12.2020 / 19.30 Uhr / Landestheater Niederösterreich: William Shakespeare: Hamlet
(Video-Stream, kostenfrei, online für 48 Stunden)
Rikki Henry wurde für diese Inszenierung mit einem Nestroy-Preis 2020 in der Kategorie „Beste Bundesländeraufführung“ ausgezeichnet. In der Jurybegründung hieß es, Henry erzähle seinen „Hamlet“ als „irren, blutigen Albtraum des pubertierenden Dänenprinzen, als bitterböse Familienaufstellung, die perfekt zwischen Sein und Schein changiert“.
04.12.2020 / 18 Uhr / Berliner Ensemble: Bertolt Brecht: Mutter Courage und ihre Kinder
(Stream, kostenfrei für eine Woche online)
Das Berliner Ensemble bringt on demand eine historische Brecht-Produktion pro Monat kostenlos im Stream. Diesmal eine Inszenierung von Bertolt Brecht und Erich Engel von 1949.
04.12.2020 / 19.30 Uhr / Oper Köln: Erich Wolfgang Korngold: Die tote Stadt
(Live-Stream der Premiere, Tickets: 0 bis 350 Euro)
Auf den Tag genau 100 Jahre nach der Uraufführung im Kölner Opernhaus am Habsburgerring wird die Neuproduktion von Erich Wolfgang Korngolds Oper im Staaten-Haus Premiere haben. Tatjana Gürbaca inszeniert in einem Bühnenbild von Stefan Heyne.
5.12.2020 / 20 Uhr / Fonds Experimentelles Musiktheater in Kooperation mit Oper Halle, Oper Wuppertal und Theater Bremen: Chaosmos – der Film
(Live-Stream der Premiere, kostenfrei)
Für die Musiktheaterproduktion „Chaosmos“ beschäftigten sich Komponist Marc Sinan, Autor Tobias Rausch und Regisseur Konrad Kästner mit der Angst vor dem Chaos und mit der Natur menschlicher Ordnungssysteme. Online zu sehen ist die coronabedingte Weiterentwicklung des gemeinschaftlichen Projektes.
5.12.2020 / 18 Uhr / Schlosstheater Moers: Was vom Tage übrig bleibt – von Ralph Goertz
(Video-Stream, kostenfrei, für 24 Stunden online)
Der Film aus dem Jahr 2005 setzt sich mit dem Theaterstück „Zitrone Schlüssel Ball“ (Inszenierung: Ulrich Greb) auseinander, das im Rahmen der Kampagne „Erinnern-Vergessen: Kunststücke Demenz“ entstand. Ebenfalls soll das unter der Leitung des Musikers Ralf Kaupenjohann entstandene Hörbuch zum Stück online gehen.
5.12.2020 / 17 Uhr / Staatsoper Stuttgart: Luci mie traditrici – von Salvatore Sciarrino
(Video-Stream, kostenfrei, bis 11. Dezember 2020)
„Angelehnt an die Biographie des Renaissancekomponisten Carlo Gesualdo Fürst von Venosa, zeichnet Salvatore Sciarrino am Ende des 20. Jahrhunderts ein Bild des Menschen, der die Ohnmacht gegenüber seinen Gefühlen nur mit Gewalt beantworten kann“, teilt die Staatsoper mit. Die musikalische Leitung hat Cornelius Meister, Regie führt Barbara Frey im Bühnenbild von Martin Zehetgruber.
6.12.2020 / 18 Uhr / Radialsystem Berlin: Dialoge 2020 – Relevante Systeme II
(Live-Stream, kostenfrei)
Sasha Waltz & Guests präsentieren vier Improvisationsabende. Zehn Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie treffen an jedem Abend auf andere Akteure aus der elektronischen Musikszene Berlins: Acid Pauli am 3. Dezember, Brendan Dougherty am 4. Dezember, Diego Noguera Berger am 5. Dezember und Lucrecia Dalt am 6. Dezember.
6.12. 2020 / 17 und 20 Uhr / HAU Berlin: Machina Ex: Homecoming
(Live-Stream-Game, Tickets 8 bis 13€)
Die Theatergruppe Machina Ex präsentiert ihr zweites Wohnzimmer-Game. In „Homecoming” bleiben die Zuschauer gemeinsam zuhause. Von dort machen sie sich auf, um im Internet, in Live-Performances und Chat-Verläufen eine Geschichte zu erkunden.
5.12.2020 / 20 Uhr / Schaubude Berlin: Frau Holle außer Kontrolle
(Live-Stream, Tickets für 5€)
Das Grimm’sche Märchen wird mit diesem Maskentheater provoziert von einem Mann, der vier Frauen sowie einen Hahn verkörpert und die Frage stellt: Könnte Faulheit vielleicht doch die Welt retten?
5.12.2020 / 16 Uhr / Stadttheater Bremerhaven: Robin Hood – von John von Düffel
(Video-Stream, kostenfrei, Spenden erbeten, zwei Wochen online)
Franziska-Theresa Schütz setzt den Kampf der furchtlos Gesetzlosen für soziale Gerechtigkeit in Szene – als Stück für die ganze Familie.
5.12.2020 / 19.30 Uhr / Staatstheater Hannover: Theresa Henning: Der Beginn einer neuen Welt
(Live-Stream der Uraufführung, kostenfrei)
Das Stück hatte die Autorin Theresa Henning während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 geschrieben für ein junges Publikum als unmittelbare Reaktion auf den gesellschaftlichen Wandel in der Corona-Pandemie. Es geht um die Kraft des Aufbegehrens.
5.12.2020 / 19.30 Uhr / Theater Osnabrück: Lutz Hübner und Sarah Nemitz: Willkommen
(Video-Stream, kostenfrei – nach der Online-Premiere als Video on demand für 9€)
Die Inszenierung musste im März 2020 Corona-bedingt abgesagt werden, eine angepasste Version hatte am 24. Oktober Premiere, online ist jetzt die Originalversion zu sehen. Im Anschluss wird ein Nachgespräch stattfinden, in dem Schauspieldirektor Dominique Schnizer mit dem Ensemble diskutiert
6.12.2020 / 18 Uhr / Oper Leipzig: Giuseppe Verdi: Il trovatore
(Live-Stream der Premiere, kostenfrei, 48 Stunden online)
Inszeniert wird die gekürzte Fassung ohne Pause von Jakob Peters-Messer in einem Bühnenbild von Markus Meyer und Kostümen von Sven Bindseil. Marina Prudenskaya feiert als Azucena ihr Hausdebüt an der Oper Leipzig. Das Gewandhausorchester spielt in voller Besetzung auf der Bühne. Sechs Kameras fangen die Premiere live ein.
06.12.2020 / 11 Uhr / Saarländisches Staatstheater / Donkey der Schotte und das Pferd, das sich Rosi nannte
(Video-Stream, kostenfrei in der SR-Mediathek bis 05.01.21)
Familienstück mit Musik für Kinder ab 6 Jahren über die Abenteuer des Herrn Ritter mit seinen Tieren Rosi und Donkey.
11.12.2020 / 19.30 Uhr / Maxim Gorki Theater: Yael Ronen & Ensemble: DEATH POSITIVE – STATES OF EMERGENCY
(Stream für 24h online, Ticket 3-10€)
Yael Ronen und ihr Ensemble geht auf Recherchereise ins Ungewisse der Krise: Die Erfahrung der Pandemie. Immer mittwochs ist für 24h eine neue Produktionen im GORKI STREAM zu sehen.
10.12.2020 / Oper Stuttgart: Das Haus der guten Geister – Dokumentarfilm
(Video on demand, Ticket: 9 Euro)
Der Film begleitet das Führungsteam der Oper Stuttgart rund um Intendanten und Regisseur Jossi Wieler bei der Entstehung der Inszenierung „Pique Dame“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Ein Film von Marcus Richardt und Lillian Rosa.
11.12.2020 / ganztägig / Theaterakademie August Everding: Bechdel-Opera
(Video on demand, kostenfrei)
Eine junge Sängerin sieht sich mit ihrer Rolle als Frau in der Welt der Oper konfrontiert. Sie stürzt sich in dieser Szenencollage in die unterschiedlichsten Partien, angetrieben durch Untersuchungsergebnisse des Bechdel-Tests, der Stereotypisierungen von Frauen im Film untersucht. Regisseur Malte C. Lachmann untersucht in seiner Inszenierung die Gestaltungsmöglichkeit der Oper.
17.12.2020 / 19 Uhr / Staatstheater am Gärtnerplatz, München: Eduard Künneke: Der Vetter aus Dingsda
(Live-Stream der Premiere, kostenfrei)
Seit ihrer Uraufführung 1921 ist die Operette ein Publikumshit. Ein nach Exotismus strebender Zeitgeist wird auf die Schippe genommen, dabei kommen Ohrwürmern wie „Onkel und Tante, ja das sind Verwandte“, „Ich bin nur ein armer Wandergesell’“ und „Strahlender Mond“ zu Gehör. Es inszeniert: Lukas Wachernig.
18.12.2020 / ganztägig / Meininger Staatstheater: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
(Video on demand, kostenfrei, online bis 17.3.2021)
Theaterstück nach dem gleichnamigen tschechisch-deutschen Märchenfilm von Václav Vorlícek und František Pavlícek und mit der Filmmusik von Karel Svoboda, gespielt von der Meininger Hofkapelle. Der MDR filmte am 11. Dezember eine Aufführung des Märchenstücks ohne Publikum.
18.12.2020 / 17 Uhr / Schauspiel Köln: Stefko Hanushevsky erzählt: Der große Diktator: Folge 4
(Video on demand, kostenfrei, bis 20.12.2020)
Monologreihe von Hausregisseur Rafael Sanchez und Autor Petschinka, in der Schauspieler anhand eines Kultfilms und mit einem Hauch Fantasie übers eigene Leben berichten. Stefko Hanushevsky erzählt von Charlie Chaplins „Der große Diktator“ und von seiner Zeit als Führer, respektive Reiseführer: Im Sommer vor der Zeit an der Schauspielschule begleitete er Touristen zu den Stätten des Nationalsozialismus.
18.12.2020 / 19 Uhr / Lucinda Childs & Dance On Ensemble: Works In Silence
(Video on demand, kostenfrei, online bis 20.12.2020)
Zu sehen sind sechs Werke aus dem frühen Repertoire von Lucinda Childs, viele seit ihrer Uraufführung in den 70er-Jahren zum ersten Mal auf einer Bühne zu sehen. In diesen Arbeiten verzichtet Lucinda Childs auf Musik, Requisiten, Sprache und symbolische Gesten – konzentriert sich ganz auf die Wege des Körpers durch den Raum. Ein Gespräch zwischen Lucinda Childs und Ty Boomershine über die Entstehung dieser Werke wird parallel ausgestrahlt.
18.12.2020 / 19.30 Uhr / Schauspiel Köln: Friedrich Schiller: Don Karlos
(Live-Stream der Premiere, kostenfrei)
Jürgen Flimm, einst Intendant des Schauspiels Köln, inszeniert den Klassiker. Auf der Bühne soll sich eine Serie an Intrigen enthüllen, die Eifersucht und Einsamkeit befeuern und die moralische Überzeugung vor dem unterdrückten Wunsch nach Macht zurücktreten lassen. In der Hauptrolle des Kronprinzen: Marek Harloff.
18.12.2020 / 19.30 Uhr / Schauspielhaus Bochum: Harold Pinter: Asche zu Asche
(Live-Stream, kostenfrei, Anmeldung erforderlich)
Das Zwei-Personen-Drama mit Elsie de Brauw und Guy Clemens wurde vom belgischen Theatermacher Koen Tachelet inszeniert und hatte im Februar diesen Jahres Premiere.
18.12. 2020 / 17 Uhr / Staatsoper Stuttgart: Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung aus dem Serail
(Video-Stream, kostenfrei, bis 25. Dezember 2020)
Hans Neuenfels‘ Inszenierung war 1998 stark beachtet, da er dem Sängerensemble jeweils noch ein Schauspiel-Double zur Seite stellte. Am Pult des Staatsorchesters Stuttgart steht Lothar Zagrosek.
19.12.2020 / 15 Uhr / Junges Theater Bonn: Astrid Lindgren: Michel aus Lönneberga
(Video-Stream, online bis 31.12.2020, 0 Uhr)
Tristan Berger, Autor und Regisseur, hat verschiedene Episoden aus den Michel-Erzählungen als Grundlage für das Theaterstück benutzt und zu einer Geschichte verwoben. Im November 2019 wurde das Stück mit neuer Musik von Michael Barfuß erstmals in Bonn aufgeführt – für Zuschauer ab 5 Jahren.
19.12.2020 / 19.00 Uhr / Theater Münster: Thea Dorn: Marleni (Preußische Diven blond wie Stahl)
(Video-Stream, kostenfrei, online für 24 Stunden)
Eine Komödie über die fiktive Begegnung zweier Diven: Marlene Dietrich und Leni Riefenstahl. Jan Holtappels inszeniert die Wortgefechte pro und contra Nationalsozialismus, über die Rolle der Frauen und die Gebrechlichkeit des Alters.
19.12.2020 / 18 Uhr / Schaubühne Berlin: William Shakespeare: Wie es euch gefällt
(Video on demand, kostenfrei, online bis 22.12.2020, 18 Uhr)
Fernsehverfilmung der Inszenierung von Peter Stein aus dem Jahr 1977, Bühne: Karl-Ernst Herrmann, unter anderem mit Günter Lampe, Otto Sander, Rüdiger Hacker, Hans Diehl, Gerd Wameling, Werner Rehm, Eberhard Feik, Michael König, Peter Fitz, Wolf Redl, Jutta Lampe, Tina Engel, Elke Petri und Libgart Schwarz.
Ab 17.12.2020 / Milo Rau: Das neue Evangelium
(Video on demand, Ticket: 9,99 Euro)
Geflüchtete als die zwölf Apostel, ein schwarzer Aktivist als Jesus: Regisseur Milo Rau hat das Neue Evangelium im italienischen Matera mit afrikanischen Erntehelfern verfilmt. Zusätzlich ist ein Gespräch mit Regisseur Milo Rau und Hauptdarsteller Yvan Sagnet als Bonusmaterial abrufbar.
21.12.2020 / 19.30 Uhr / Ramba Zamba Theater Berlin: Superforecast – Folgen 2 – 5 der Webserie
(Video-Stream, kostenlos, nach der Premiere auf Dauer freigeschaltet)
Das Ensemble beschäftigt sich dem Autor Konrad Bayer und dem Künstler Martin Kippenberger. Folge 1 der Webserie ist zu sehen unter: https://vimeo.com/457691702
Ab 19.12.2020 / Nationaltheater Mannheim: Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel
(Stream kostenfrei bis zum 6.1.2021)
Neuinszenierung der jungen Regisseurin Victoria Stevens, die auf bunten Pop setzt. Die Videoanimationen von Judith Selenko und Bernhard Hochenauer mäandern in dieser vierten Mannheimer White-Wall-Oper zwischen urbaner Graffiti-Ästhetik und Märchenwald.
20.12.2020 / 10 Uhr / ETA Hoffmann Theater Bamberg: Paul Maar und Ulrich Limmer: Herr Bello und das blaue Wunder
(Video on demand, kostenfrei, online bis 26.12.2020)
Der Bamberger Kinderbuchautor Paul Maar hat eine Welt erschaffen, in der die Schwierigkeiten des menschlichen Zusammenlebens und ganz alltägliche Kinderprobleme auf amüsant tierische Weise verhandelt werden sollen. Regie: Jana Vetten.
25.12.2020 / 10 Uhr / 26.12.2020 / ganztägig / Staatsschauspiel Dresden: Lyman Frank Baum: Der Zauberer von Oz
(Video-Stream, kostenfrei)
Gezeigt wird die Generalprobe in der Regie von Christina Rast – als kleines Trostpflaster für die coronabedingt verbotenen Aufführungen des Familienstücks zu Weihnachten. An den Feiertagen kann man damit zumindest virtuell Dorothy, die Vogelscheuche, den Blechmann und den Löwen in die Smaragdenstadt begleiten.
26.12.2020 / 11 Uhr / Theater Dortmund: Xin Peng Wang: Tschaikowsky
(Video-Stream, kostenfrei)
Peter Tschaikowskys 6. Sinfonie liegt der Choreografie von Xin Peng Wang zugrunde.
26.12.2020 / 14 Uhr / Staatstheater Stuttgart: Stuttgarter Ballett: Marcia Haydée: Dornröschen
(Video on demand , kostenfrei, bis 30.12.2020, 22 Uhr)
Familienballett mit Elisa Badenes und Friedemann Vogel in den Hauptrollen.
Bis 27.12.2020 / Theater Chemnitz: Hans Christian Andersen: Die wilden Schwäne
(Video on demand, kostenfrei)
Weihnachtsmärchen des Figurentheaters Chemnitz. Ensemble-Mitglied Karoline Hoffmann legt damit ihre erste Regiearbeit in Chemnitz vor. Geeignet für Kinder ab vier Jahren. Es spielen: Claudia Acker und Arne van Dorsten.
27.12.2020 / 19 Uhr / Staatstheater Nürnberg: Goyo Montero: Über den Wolf
(Video on demand, kostenfrei, nach der Online-Uraufführung bis auf Weiteres verfügbar)
In seiner Neuschöpfung greift Choreograph Goyo Montero den Klassiker „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofjew auf und interpretiert ihn mit der Musik von Owen Belton aus heutiger Sicht.
27.12.2020 / 19 Uhr / Komische Oper Berlin: Jacques Offenbach: Les Contes d'Hoffmann
(Video-Stream, kostenfrei, einen Monat online)
„In Barrie Koskys skurril-bizarren Inszenierung von Les Contes d’Hoffmann verliert sich der titelgebende Künstler in einem verstörenden Albtraum seiner eigenen Fantasien“, schrieb die FAZ zur Premiere im Jahr 2015.
19.1.2021 / 22.50 Uhr / Münchner Kammerspiele: Chiara Grabmayr, Juno Meinecke: Kammerspiele – Jammerspiele
(TV-Film-Premiere, kostenfrei, anschließend abrufbar bis zum 18.2.2021 in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks.
Eine Kulturdokumentation über fünf Jahre Münchner Kammerspiele mit Matthias Lilienthal als Intendant.
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Jesus (Yvan Sagnet) mit seinen Jüngern in der Stadt in Milo Raus Film DAS NEUE EVANGELIUM ©Fruitmarket/Langfilm/IIPM/Armin Smailovic
Frederik Mayet als Jesus Christus bei den Passionsspielen in Oberammergau © Birgit Gudjohnsdottir
Anne Fritsch Wie ist es für dich, diesen anderen Jesus anzuschauen?
Frederik Mayet Es gibt da viele Sätze, die ich mitsprechen kann. Aber auch viele Szenen, die wir gar nicht drin haben. Zum Beispiel, wie Jesus am Strand die Apostel einfängt. An einigen Stellen fühlt man sich erinnert, an anderen ist der Film dann wieder sehr anders. Vor allem wird einem der grundsätzliche Unterschied zwischen Film und Theater bewusst. Solche Kulissen wie zum Beispiel das Meer oder die weiten Panoramen haben wir im Theater natürlich nicht.
Anne Fritsch Das Oberammergauer Kernensemble war ja auf Vorbereitungsreise in Israel am Originalschauplatz. Wie ähnlich sind sich die Schauplätze denn wirklich?
Frederik Mayet Ich kenne den Pasolini- und auch den Mel-Gibson-Film, daher habe ich die Schauplätze wieder erkannt. Und Christian Stückl hat viele szenische Zitate aus dem Pasolini-Film entdeckt, den er für den besten Jesus-Film überhaupt hält. Tatsächlich schaut es da erstaunlich ähnlich aus wie in Jerusalem, vor allem aus der Ferne betrachtet.
Anne Fritsch Der Film spielt mit dem Kontrast zwischen der Altstadt von Matera, die wie eine pittoreske Filmkulisse wirkt, und den wenige Kilometer entfernten Baracken und Hallen, in denen die Flüchtlinge und Feldarbeiter hausen. Wie passend findest du die im Film gezogenen Analogien zwischen Jesus und dem Schicksal der Ärmsten in Italien?
Frederik Mayet Jesus war jemand, der an die Ränder der Gesellschaft gegangen ist und sich mit Stigmatisierten umgeben hat, mit Huren und Kranken. Er war dort, wo schwierige Verhältnisse sind. Natürlich ist es schwierig zu sagen, was Jesus heute tun würde. Wenn jetzt Leute sagen: „Jesus würde seine Oma an Weihnachten besuchen“, finde ich das ein bisschen bemüht, diese Vergleiche zu ziehen. Aber er war jemand, der Missstände gesehen hat, hingegangen ist und versucht hat, eine Verbesserung herbeizuführen. Wenn man jetzt die Region Matera anschaut, wo Flüchtlinge unter prekären Umständen leben und Frauen sich prostituieren müssen, wo Menschen ausgebeutet und von der Obrigkeit schlecht behandelt werden – dann ist das natürlich eine schlüssige Analogie zur Geschichte vor 2000 Jahren.
Anne Fritsch Wenn man Jesus nun als jemanden sieht, der Probleme, die sonst übersehen werden, in ein größeres Bewusstsein rückt und ein Aktivist für die Belange der Schwächsten ist – dann hat tatsächlich auch Milo Rau einiges von Jesus.
Frederik Mayet Ja, das stimmt.
Anne Fritsch Ist dieses Sichtbarmachen von Ungerechtigkeiten auch für euch in Oberammergau ein Kernpunkt in der Beschäftigung mit Jesus?
Frederik Mayet Wir beschäftigen uns in der Vorbereitung intensiv mit der Frage, was sagt uns Jesus heute? Und auch mit all den sozialen Aspekten. Wie geht man mit Flüchtlingen um und einer globalen Ungleichverteilung? Wie lebt man in einer Welt, in der es so wenige Reiche gibt und so viele Arme? Jesus sagt auch Sätze wie: „Es ist wahrscheinlicher, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als dass ein Reicher in den Himmel kommt.“ Da finden sich sehr viele soziale Kritikpunkte. Und auch die Vermutung, dass der Reiche eben reich ist, weil er sein Gut einem anderen weggenommen hat. Deshalb fand ich es sehr spannend, in diesem Zusammenhang diese fürchterlichen Zustände in Italien zu zeigen. Man kann sich ja gar nicht vorstellen, dass in Europa Menschen so leben müssen. Ohne Wasser und Strom. Auch den Aktivismus von Jesus fand ich sehr schlüssig. Da habe ich mich auch gefragt, mit welcher Haltung ich 2022 auf die Bühne gehen werde, wenn ich diese Anliegen formuliere. Das hatte eine so große Dringlichkeit, wie die gesprochen und die Menschen mobilisiert haben. Dieses: Wenn ihr nicht für euch kämpft, kämpft niemand für euch. Ich glaube, genau diese Dringlichkeit braucht man, wenn man diese Geschichte erzählen will.
Anne Fritsch Im Film werden die Ebenen Gegenwartsdokumentation und Jesus-Kostümfilm wild durchmischt, dazu kommt noch eine Making-Of-Ebene. Letztere war mir zwischendurch zu viel.
Frederik Mayet Diese Making-Of-Ebene hat mich manchmal rausgeworfen und verhindert, dass ich mich wirklich auf die Figuren einlasse. Da war dann so eine Distanz, die eine wirkliche Empathie erschwert hat. Das war immer ein Schritt zurück aus dem Mitfühlen und Mitleiden.
Anne Fritsch Es gab ja diese eine sehr krasse Casting-Szene, wo einer der Bewerber sich in eine rassistisch motivierte Gewalt steigert und auf einen Stuhl, der Jesus verkörpern soll, einpeitscht. Das war sehr eindrücklich, wurde dann aber so im Raum stehen gelassen. Ich war mir nicht sicher, ob der das nun spielt oder ob er wirklich so ist.
Frederik Mayet Diese Szene fand ich auch am krassesten. Ich hatte aber das Gefühl, dass das geprobt war. Später bei der Dornenkrönung haben sie diese Brutalität ja auch gespielt. Darum hatte ich das Gefühl, dass die Szene vorher vielleicht improvisiert war, aber auf Anweisung.
Anne Fritsch Also nicht seine private Brutalität und sein persönlicher Hass.
Frederik Mayet Das ist meine Vermutung, weil er auch richtig gut gespielt hat.
Anne Fritsch Du sprichst oft von der „Feindesliebe“ als sehr wichtiges Element, wenn es um Jesus geht – findest du diesen Aspekt im Film wieder?
Frederik Mayet Die ganzen theologischen Fragen, die uns hier sehr beschäftigen, blieben im Film ein wenig außen vor. So auch die Feindesliebe. Wer hätte auch der Feind sein können? Es kam der Bürgermeister vor, der dann die Rolle von Simon von Cyrene übernommen hat, aber als Teil der Gesamtsituation wird er nicht hinterfragt.
Anne Fritsch Das war auch interessant, dass er als einziger Vertreter des „Regimes“, wenn man so will, sich gleich die Rolle geschnappt hat, in der er Jesus für ein Stück Weg das Kreuz abnimmt. Also eine Rolle, in der er gut dasteht. Ich fand es aber insgesamt auffällig, dass man die ganzen Aktionen gesehen hat wie die Demonstrationen und Kundgebungen, aber keinerlei Reaktionen. Es sind zwar ein paar Leute mitgegangen, die offensichtlich keine Feldarbeiter waren, aber ansonsten hat das Gegenüber gefehlt. Da hätte ich mir gewünscht, dass noch ein bisschen mehr kommt.
Frederik Mayet Es gab ein paar Polizisten, die ihren Job gemacht haben, aber eher unbeteiligt waren, und ein paar Passanten. Mir ist auch der Moment geblieben, als der italienische Aktivist auf einmal sehr genervt war von Milo Rau und seinem Team und gesagt hat, mir geht es hier um was und ihr wollt nur euren blöden Film machen. Der hat ja gesagt: Es müssen auch die Italiener sprechen. Also was du auch meinst: Wie geht es denn dem Farmbesitzer? Was sagt denn die Regierung zu den Zuständen?
Anne Fritsch Wie hast du das Finale im Film erlebt?
Frederik Mayet Der Bühnenbildner von Milo Rau war ja bei uns in Oberammergau und hat sich zeigen lassen, wie wir die Kreuzigung und auch den Selbstmord von Judas darstellen. Als Judas sich dann im Film am Baum erhängt hat, habe ich mich schon erinnert gefühlt an 2010 bei uns. Den Kreuzweg und auch die Kreuzigung fand ich sehr gut gemacht, den Schmerz in den Augen der Anwesenden, die Mimik von Maria und Johannes.
Anne Fritsch Die eigentliche Kreuzigung sieht man im Film nicht, gezeigt werden nur die Reaktionen in den Gesichtern der Zeugen. Mit Nahaufnahmen werden die Emotionen herangezoomt. Auf der Bühne in Oberammergau dagegen sieht man alles und diese Szene hat eine Wucht, der man sich schwerlich entziehen kann. Wie kriegt man einen so religiös-historisch aufgeladenen Vorgang glaubwürdig auf die Bühne?
Frederik Mayet Früher war das auch in Oberammergau ein Vorgang, der nicht offen auf der Bühne stattfand. Ich glaube, noch 1990 fand die Kreuzigung auf der Mittelbühne statt und als der Vorhang aufging, hing Jesus schon am Kreuz. Soweit ich erinnere, wurde 2000 das Aufstellen und Hinnageln zum ersten Mal auf der Bühne sichtbar. Das muss man natürlich so geschickt machen, dass das auch aus der ersten Reihe echt aussieht. Das ist ein ganz wichtiger Moment, auch für mich selber. Wenn man diese Hammerschläge hört und das Kreuz aufgestellt wird, das hat so eine Gewalt. Da bekommt man ein ganz anderes Gefühl für das, was da vorgeht: das ist ein brutaler Mord.
Anne Fritsch Ja, das hat mit der stillen Ästhetik eines Christus am Kreuz nicht mehr viel zu tun, wenn einem die laute Aktion dazu vor Augen geführt wird. Ich fand es tatsächlich ein wenig enttäuschend, dass der Film das nicht gezeigt hat. Das zu sehen und zu hören macht viel mit einem als Zuschauerin.
Frederik Mayet Mir haben auch ein wenig die Kreuzabnahme und die Pietà gefehlt, das ist nach dem Horror nochmal ein sehr intimer Moment. Da hatte ich drauf gewartet, wie sie das zeigen. Die Mutter und ihren toten Sohn. Diese Trauer um ein totes Kind, das ist wohl das Schlimmste, was es gibt.
Anne Fritsch Zum Schluss: Wie fühlt es sich denn an, wenn man auf der Bühne gekreuzigt wird?
Frederik Mayet Wenn man am Kreuz hängend aufgerichtet wird, spürt man, wie die Menschen mitleiden. Obwohl jeder weiß, was passieren wird, scheint doch jeder zu hoffen, dass es nicht so weit kommt. Auch wenn ich natürlich in diesem Moment nicht ins Publikum schaue, fühle ich, was da passiert. Ich hänge ungefähr 20 Minuten am Kreuz. Wenn ich meine letzten Worte spreche, ist eine unbeschreibliche Ruhe unter den Zuschauern. Sonst hört man immer ein Hüsteln oder irgendwas, aber dann ist es auf einmal mucksmäuschenstill.
Der Kreuzgang in Milo Raus Film DAS NEUE EVANGELIUM mit Yvan Sagnet als Jesus Christus (oben, ©Fruitmarket/Langfilm/IIPM/Armin Smailovic) und bei den Passionsfestspielen Oberammergau in der Inszenierung von Christian Stückl mit Frederik Mayet als Jesus Christus (unten, © Birgit Gudjohnsdottir)
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